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Film & Serien Hinter den Kulissen von «Stöffitown»

Vater sein fällt manchmal schwer. Vater eines Zwanzigjährigen zu werden, der wegen einer geistigen Behinderung ganz und gar nicht als Wunschkind taugt, sogar sehr. In Einsiedeln haben wir uns in luftige Höhen gewagt und einen Blick hinter die Kulissen des SRF Fernsehfilms «Stöffitown» geworfen.

Ganz oben auf einer Sprungschanze zu stehen, ist beeindruckend. Man sieht nicht, wo man landet. Das Team um Regisseur Christoph Schaub wirkt allerdings völlig unbeeindruckt vom sich unten auftuenden Nichts. Rechts und links der Anlaufspur aufgereiht – wie auf einer Perlenkette – geht jeder seinem Job nach. Man steht kurz vor Abschluss der Stuntaufnahmen zu einem Sprung, der mit einem bösen Sturz endet. Als der Stuntman losfährt, scheint die ganze Schanze unter der Anspannung zu vibrieren.

Drohende Einlieferung ins Heim

Wir sind bei den Dreharbeiten zur SRF Produktion «Stöffitown», deren Held Stöffi (Saladin Dellers) ist. Ein liebenswert verschrobenes Original, das in Einsiedeln jeder kennt. Der in den USA auf die Welt gekommene junge Mann ist überzeugt, der Sheriff von «Stöffitown» zu sein. Als seine Mutter (Regula Imboden) einen Herzinfarkt erleidet, droht dem Jungen die Einlieferung in ein Heim.

Sendehinweis:

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«Stöffitown». Sonntag, 10. Mai , um 20:05 Uhr auf SRF 1.

Um das zu vermeiden, lüftet die Mutter auf dem Sterbebett ihr langgehütetes Geheimnis: Zeno (Max Gertsch), ihre Jugendliebe und Wirt des «Schwanen», ist Stöffis leiblicher Vater. Er soll sich nun, aus dem Stand heraus, um seinen Sohn kümmern. Eine gewaltige Herausforderung für Zeno, der Zeit braucht, bis er väterliche Gefühle für das Nicht-Wunsch-Kind entwickelt. Die Sprungschanze spielt dabei eine wichtige Rolle. Dort wagt Stöffi nämlich den Sprung in die Tiefe. Eine Schnapsidee, wie sich herausstellen wird.

Kontrolliertes Risiko

Keine Schnapsidee, sondern kontrolliertes Risiko ist der Stunt an der Einsiedler Schanze. Schon nach zwei Sprüngen und Stürzen sind die Aufnahmen im Kasten. Der Stuntman steht, unverletzt und mit breitem Grinsen, im Auslauf.

Inszeniert hat die Tragikomödie Christoph Schaub, der in seiner langjährigen Karriere mit Filmen wie «Sternenberg», «Giulias Verschwinden» und «Happy New Year», Kritik und Publikum begeistert hat. Stöffi wird von Nachwuchstalent Saladin Dellers verkörpert. Vater Zeno wird von Max Gertsch gespielt, der zuletzt im Alzheimerdrama «Nebelgrind» zu sehen war. In die Rolle der Frau an seiner Seite ist Delia Mayer geschlüpft, die seit 2012 im Tatort des SRF als Ermittlerin Liz Ritschard unterwegs ist.

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