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Film & Serien «Im Nirgendwo»: Rassismuskritik und Charakterstudie

Vor einer Alphütte im Berner Oberland liegt die Leiche eines Schwarzen. Dies ist die Ausgangslage für das packende Drama «Im Nirgendwo», das auf einer wahren Begebenheit beruht. Im September feierte der SRF-Fernsehfilm Premiere am Zurich Film Festival – nun ist er in voller Länge online zu sehen.

Es herrscht Platznot am Set des neuen SRF-Fernsehfilms «Im Nirgendwo». Rund um die Küche, in der die Schauspieler Ursina Lardi und Marcus Signer sich gerade mit ihrer Regisseurin Katalin Gödrös unterhalten, versammelt sich ein Grossteil der gut 30-köpfigen Crew.

Gute Stimmung am Set

Man versucht, sich mit dem jeweiligen Equipment nicht gegenseitig zu behindern. Trotzdem, die Stimmung ist gut. Die Besitzerin des Dorfladens in Gadmen, das während dieser Tage als Drehort dient, bedauert es, dass die Filmcrew schon bald wieder weiterzieht.

Ein ominöser Todesfall

Hauptdarstellerin ist Ursina Lardi. Sie spielt eine desillusionierte, ausgelaugte Journalistin. Als solche erhält sie den Auftrag, einem ominösen Todesfall nachzugehen: Ein junger Afrikaner wurde erfroren in einem Berg-Kaff aufgefunden. Wer war der Mann?

Unterstützt wird Charlotte vom Dorfpolizisten Bruno, der von Marcus Signer gespielt wird. Der Berner Schauspieler war von der Flüchtlingsthematik der Geschichte angetan. Zudem wollte er schon immer mal einen Polizisten spielen.

Ursina Lardi im Dauerstress

Über zu wenig Beschäftigung kann sich Ursina Lardi bei dieser Produktion nicht beklagen. Die Hauptdarstellerin ist tatsächlich in jeder Szene des Films zu sehen.

«Das ist wirklich aussergewöhnlich», meint die Bündnerin. Aber es käme ihr entgegen. Weil dadurch die übliche Warterei wegfalle, die bei Filmarbeiten sonst üblich sei.

Ausgezeichnetes Drehbuch

Die Geschichte von «Im Nirgendwo» ist inspiriert von wahren Ereignissen, die sich vor wenigen Jahren zugetragen haben. Das Drehbuch wurde von Simone Schmid verfasst, die seit 2015 auch dem Autorenteam der SRF-Serie «Der Bestatter» angehört.

Es besitzt aufgefeilte Charaktere, es geht um Rassismus, um den Umgang mit dem Fremden. Die Story hat nicht nur Regisseurin Katalin Gödrös und ihre Hauptdarsteller überzeugt: für ihr Drehbuch wurde Simone Schmid am Filmfest München bereits vor zwei Jahren mit dem «Script Talent»-Preis ausgezeichnet.

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