Zu Beginn gleich das Unumgängliche: «Sequels», die niemals zu enden scheinenden Fortsetzungsgeschichten aus Hollywood, werden uns auch im Jahr 2013 erhalten bleiben.
Die Zahl hinter dem Titel spricht Bände
Iron Man 3, Thor 2, Die Hard 5, Wolverine, gefühlte Nummer 14: Ein unversiegbarer Quell voller frisch fröhlich sprudelnder Fortsetzungs-Folgen. Hört das denn gar nicht mehr auf? Warum muss ich ein ganzes Jahr auf Hobbit 2 warten? Ja, die Sequels, sie halten uns auf Trab.
Doch seien wir mal ehrlich: Insgeheim freuen wir uns doch jedes Mal erneut auf den Sprachwitz des leicht narzisstisch veranlagten Egozentrikers Robert Downey Jr. alias «Iron Man».
Und wenn Bruce Willis im verschwitzten Unterhemd und mit «Ich-bin-zu-alt-für-diesen-Scheiss»-Miene mal wieder ein paar Bösewichte ins Jenseits befördert, dann jubeln wir auch beim fünften «Die Hard» mit – und zwar lautstark.
Ausserdem: Wiedersehen macht Freude
Tarantino ist zurück - mit «Django Unchained». Dass Tarantino den schiesswütigen Revolverhelden des Spaghetti-Westerns neu erfindet, das ist so klar wie der Schnaps im Saloon. Jamie Foxx spielt die Hauptrolle, einen Ex-Sklaven auf Rachetour. Und – aus einem Tarantino-Film bereits nicht mehr wegzudenken – Christoph Waltz ist wieder mit dabei. Wir freuen uns auf den schrägsten und wahrscheinlich auch brutalsten Western seit langem.
Auch Schwarzenegger «is back». Ist ja auch sein Spruch. In «The Last Stand» gibt er einen Sheriff, der ein Kaff gegen ein mexikanisches Drogenkartell beschützen soll. Garantiert vollgepackt mit «Arnie-Sprüchen» und pausenlosem Geballer. Popcorn-Kino wie es sein soll.
Hollywood setzt auf Biografien
Im Jahr 2013 zieren Biografien von bekannten Persönlichkeiten die Kinoleinwände. Da sind Steven Spielbergs «Lincoln», Sacha Gervasis «Hitchcock» oder Ron Howards «Rush» über den Formel-1-Star Niki Lauda.
«Lincoln» läuft bereits erfolgreich in den USA. Das verwundert nicht. Erstens, weil es ein Film von Spielberg ist und zweitens, weil Abraham Lincoln in den USA immer ein Thema ist. Hauptdarsteller Daniel Day-Lewis gilt als Oscar-Anwärter. Das wäre dann sein Dritter. Wir drücken die Daumen.
So richtig gespannt sind wir aber auf «Hitchcock». Anthony Hopkins spielt den Meister des Suspense-Kinos während dessen Dreharbeiten zu «Psycho». Helen Mirren als Hitchcocks Ehefrau Alma ist Garantin für hochkarätigen Schlagabtausch mit dem egozentrischen Regisseur. Und Scarlett Johansson spielt das wohl berühmteste Opfer-in-der-Dusche, Janet Leigh. Die Schreie - wir können sie kaum erwarten.
In «Rush» wird europäische Sportgeschichte gefeiert. Die Formel 1 in ihrer Blütezeit: 1976 erleidet Niki Lauda (Daniel Brühl) einen schweren Unfall, der ihm beinahe das Leben kostet. Nichtsdestotrotz sitzt er kurze Zeit später wieder hinter dem Lenkrad und will es seinem Erzrivalen James Hunt (Chris Hemsworth) zeigen. Wir stellen schon mal den Champagner kalt.
Eine Filmperle aus Europa
Keine Sorge: Auch Europa lebt. Wenigstens der europäische Film. Und der ist genau dann gut, wenn er Geschichten erzählt, die überraschen und ohne Schnickschnack auskommen. Geschichten, die packen und einen noch lange nach dem Kinobesuch nicht loslassen.
Das beweist Thomas Vinterberg (Festen) mit «Jagten». Mads Mikkelsen, der Bösewicht aus «Casino Royale», spielt darin einen Lehrer, der fälschlicherweise des Kindsmissbrauchs verdächtigt wird. Harter Stoff. Hervorragend umgesetzt, eindrücklich gespielt und erzählt. Ein Meisterwerk. Ein Muss.
Links
Die anderen europäischen Filme des Jahres 2013 haben wir leider noch nicht zu Gesicht bekommen. Eine Bewertung oder Einschätzung wäre reine Spekulation. Wir bleiben dran, dafür ist die wöchentliche Sendung «Box Office» schliesslich da.
Ach Schweiz, deine Kinofilme
Dokumentarfilme, das können die Schweizer, wie zum Beispiel «Hiver Nomade» gerade bewiesen hat. Spielfilme, das können die Schweizer nur selten. Kein Wunder sieht es da sieht es leider düster aus im Jahr 2013.
Einziges «Lichtblicklein»: Die Low Budget-Produktion «Himmelfahrtskommando» des St. Gallers Dennis Ledergerber. Er hat es geschafft, Namen wie Beat Schlatter, Andrea Zogg und Walter Andreas Müller für den Film zu begeistern. Das gefällt uns. Und wer weiss, vielleicht wird ja was draus.