Maggie (Greta Gerwig) hat einen Plan: Die etwas neurotisch wirkende New Yorkerin ist in ihren Dreissigern angelangt und hegt den innigen Wunsch, ein Kind zu bekommen.
Bloss hat Maggie ihre Männer nie halten können. Sie will daher jetzt auch das Muttersein im Alleingang durchziehen.
Als Samenspender hat sie einen Jugendfreund auserkoren, dessen Gene ihr halbwegs tauglich erscheinen: Er war gut in Mathe und ist heute ein erfolgreicher Vermarkter von eingelegten Gewürzgurken. Zudem willigt er ein, sich später nicht in die Erziehung einzumischen.
Samenspender oder Professor?
Doch zeitgleich mit der angestrebten Befruchtung schlittert Maggie in eine Beziehung mit einem Professor für postmoderne Anthropologie (Ethan Hawke), der ihretwegen seine Familie verlässt. Maggie ist schwanger. Bloss, von wem ist jetzt das Kind?
Damit wäre die Basis für eine gute Portion Beziehungs- und Situationskomik à la Woody Allen gelegt.
Gerne würde man jetzt wissen, wie sich Maggies ursprünglicher Plan als alleinerziehende Mutter mit ihrer neuen, nicht ganz unkomplizierten Beziehung verträgt.
Radikaler Zeitsprung
Doch ausgerechnet an diesem Punkt wagt die Drehbuchautorin und Regisseurin Rebecca Miller einen radikalen Schnitt.
Kaum sind Maggie und der Professor ein Paar, wird die Handlung um satte drei Jahre nach vorn gedreht. Eben war da noch junges, fragiles Liebesglück – und plötzlich finden wir uns bereits in einer kriselnden Ehe wieder.
Maggies neuer Plan
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Maggie liebt den Professor nicht mehr, und ihr aktueller Plan ist es nun, ihn wieder mit seiner Ex-Frau (Julianne Moore) zu verkuppeln.
Dessen alte Familie soll wieder zusammenfinden, und Maggie würde ihre mittlerweile dreijährige Tochter doch noch allein erziehen – wie sie es ursprünglich geplant hatte.
Romantik statt Satire
Das Ergebnis von alledem ist eine wort- und konfliktreiche Beziehungskakophonie, die umso ironischer wirkt, als die Beteiligten zum Grossteil hochtrabend formulierende Intellektuelle und selbstherrliche Akademiker sind.
Anscheinend verstehen sie die psychologischen Probleme der gesamten Weltbevölkerung besser als ihre eigenen.
Sie sind allesamt viel zu stark eingenommen von sich selbst, um überhaupt beziehungsfähig zu sein.
Das hätte sicher lustig werden können, wenn es konsequent als Satire auf den akademischen Betrieb angelegt wäre – aber das ist es leider nicht.
Zu viel Beziehungskram
Rebecca Miller schält sich nie wirklich aus der klassischen Form der romantischen Komödie heraus und vertraut zu stark darauf, dass wir diese abgehobenen Figuren tatsächlich mögen.
Immerhin: Der Saure-Gurken-Fabrikant ist die angenehme Ausnahme. Und auch über die diversen Kinder – Maggies Tochter und die beiden Sprösslinge des Professors – hätte man gern mehr gewusst. Aber die sind offenbar unwichtig gemessen am ulkigen Beziehungskram der Eltern.
Filmstart: 18.08.2016