Der 80-jährige Schauspieler Michael Caine hat schon viele Rollen gespielt, unter anderen einen Kunstdieb in «Gambit» (1966) und den trickreichen Handlanger eines Bühnenzauberers in Christopher Nolans «The Prestige» (2006).
Im unterhaltsamen, wenn auch optisch und logisch etwas verwackelten Heist-Movie «Now You See Me» von Louis Leterrier («Transporter») wird der Brite nun selbst hinters Licht geführt.
Echter und fauler Zauber
In Leterriers «Now You See Me» gibt Michael Caine einen Versicherungs-Magnaten, der vier aufstrebende Magier (Jesse Eisenberg, Isla Fisher, Woody Harrelson und Dave Franco) sponsert.
Unter dem apokalyptischen Bühnennamen «The Four Horsemen» versuchen die vier Profis das schier Unmögliche und inszenieren atemberaubende Überfälle als Bühnenshows – sehr zum Missfallen ihres Mäzens, der ebenfalls um sein Geld erleichtert wird.
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Ein überforderter FBI-Agent (Mark Ruffalo) und dessen französische Partnerin von Interpol (Mélanie Laurent) versuchen mit Hilfe eines Ex-Magiers (Morgan Freeman), den Tricks und Kniffs der Illusionisten auf die Schliche zu kommen. Doch was sie stattdessen entdecken, ist der ganz reale Zauber der Liebe, was ihre Ermittlungsarbeiten nicht unbedingt erleichtert.
Gauner mit Herzen aus Gold
Heist- oder Caper-Movies sind fintenreiche Filme über raffinierte Coups, die von einem bunt zusammengewürfelten Team von Einbruchs-Spezialisten verübt werden. Zu den Klassikern, die in jüngerer Zeit als Remake erschienen, gehören «Oceans’s Eleven», «The Italian Job» – und «Gambit», in dessen Hauptrolle noch in diesem Sommer Colin Firth schlüpfen wird.
Was die kriminellen Kapriolen des Genres so sympathisch macht, das sind die Motive der Gangster, die meist weniger brutal als charmant sind: Öfter als um harte Währung geht es bei den Coups um Freundschaft, Ehre und sogar Gerechtigkeit.
So auch in «Now You See Me», der frei nach Robin Hood eine Geldumverteilung von oben nach unten vornimmt.
Das hat im Falle einer Show in New Orleans, wo das Publikum aus Geschädigten des Hurrikans «Katrina» besteht, unüberhörbar politische Obertöne. Allerdings wird die Sozialkritik ebenso rasch wieder weggeräumt wie ein Bühnenrequisit: In «Now You See Me» dreht sich alles um den Schein, nicht um das Sein – was für eine wilden Ritt sorgt, aber wenig Spuren im Gedächtnis hinterlässt.