Rapper Lukas (Hans-Jakob Mühletaler) schafft es nur noch unter Drogen auf die Bühne. Seine beste Zeit als Performer scheint endgültig vorbei. Zusätzlich belastet den 26-jährigen seine heimliche Beziehung zu seinem 20 Jahre älteren Produzenten Mischa (Domenico Pecoraio), denn ein Coming-out ist in der Szene noch immer tabu. Lukas hält dem Druck nicht stand, er wird immer unzuverlässiger und agiert immer unberechenbarer. Nach einem völlig verpatzten Auftritt und einem Zusammenbruch zieht Mischa die Konsequenzen: Er macht nach zehn Jahren Beziehung Schluss und will für das nächste Album stattdessen mit Lukas' jüngerem Bruder Sämi zusammenarbeiten.
Während Lukas immer weiter abdriftet, ergreift Sämi seine Chance, endlich in der Szene Fuss zu fassen. Lukas schwankt zwischen Eifersucht und Sorge um seinen kleinen Bruder. Seine eigene Geschichte scheint sich zu wiederholen. Der Konflikt zwischen den Brüdern eskaliert, als Lukas bei einem Auftritt von Sämi die Bühne betritt und es seinem Bruder, Mischa und der Welt zeigen will. Es kommt zum Bruch, aber auch zu einem Neuanfang.
Vorliebe fürs Dokumentarische
Nach seinem viel gelobten und preisgekrönten Dokumentarfilm «Chrigu» festigt Jan Gassmann mit «Off Beat» seinen Ruf als einer der viel versprechenden Schweizer Nachwuchsregisseure. Auch in seinem Spielfilmdebüt ist seine Vorliebe für das Dokumentarische zu erkennen, Improvisation ist ihm wichtig, es gelingt ihm eine unaufdringliche Nähe zu den Figuren und ein authentischer Blick auf die Location.
Der Film entstand mit kleinem Budget, gedreht wurde mit einer digitalen Spiegelreflexkamera und viel natürlichem Licht, mit einer kleinen, eingeschworen Crew und diversen Laiendarstellern, darunter in der Hauptrolle Hans-Jakob Mühletaler als Lukas. Er ist Musiker und unter anderem Mitglied der Mundartisten, der Langenthaler Hip-Hop-Band, die sowohl für «Chrigu» wie für «Off Beat» den Soundtrack geschrieben hat.