In einer düsteren Zukunft stehen die Mutanten kurz vor ihrer endgültigen Ausrottung. In Gefangenenlagern interniert oder zu Tode gefoltert, verbünden sich die letzten, noch übriggebliebenen X-Men gegen ihre übermächtigen Gegner, die Sentinels. Diese Killer-Roboter wurden eigens dafür erschaffen, Menschen mit besonderen Fähigkeiten aufzuspüren und auszulöschen. Damit es aber gar nicht erst so weit kommt, reist Superheld Wolverine zurück in das Jahr 1973.
Fakten, die man kennen sollte
«Days Of Future Past» basiert auf der gleichnamigen Comicvorlage von 1981. Die ist Teil der «X-Men»-Comicserie, die es in verschiedenen Varianten seit 1963 gibt. Richtig populär wurden sie in den 1980er-Jahren. Mittlerweile haben die Comic-Mutanten Kultstatus und gehören zu den erfolgreichsten amerikanischen Comic-Serien. Das X-Men#1- Comic-Heft von 1991 ist laut dem Guiness-Buch der Rekorde das meist verkaufte aller Zeiten. Sieben Millionen Mal ist es über den Ladentisch gegangen.
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Der Regisseur
Für Bryan Singer, Jahrgang 1965, ist es bereits die dritte X-Men-Verfilmung. Den Durchbruch als Regisseur feierte er 1995 mit dem zweifach oscarprämierten Film «Die üblichen Verdächtigen». Auf die Frage, weshalb er sich zu den X-Men hingezogen fühle, erklärte er, dass das Hauptmotiv dieser Filme, der Umgang mit Minderheiten, seine eigenen Erfahrungen widerspiegeln, die er als Jude und bekennender Homosexueller gemacht habe.
Der skurrilste Dialog
«Erik wird in einem Hochsicherheitstrakt unter dem Pentagon gefangen gehalten.» – «Wieso? Was hat er verbrochen?» – «Das Attentat auf John F. Kennedy.» – «Woher weiss man das?» – «Die Kugel hat eine Linkskurve gemacht, um ihr Ziel zu erreichen.»
Dieses Gespräch zwischen Professor Xavier und Wolverine ist Vermischung von Fiktion und Fakt. Es ist eine Anspielung auf die «Magic Bullet»-Theorie (dt.: Magische Kugel). Die besagt, dass beim Attentat auf John F. Kennedy im Jahr 1963 eine einzige Kugel sieben Verletzungen beim US-Präsidenten und dem vor ihm sitzenden Gouverneur verursachte. Dies soll wegen einer ungewöhnlichen Flugbahn möglich gewesen sein. Durch obigen Dialog wird behauptet Eric alias Superschurke Magneto wäre dafür verantwortlich. Der hat magnetische Superkräfte. Mit denen soll er den Flugverlauf der Kugel beeinflusst und Kennedy getötet haben.
Das Urteil
Schauspielkunst und Comic-Verfilmung schliessen sich schon lange nicht mehr aus. Auch dieser Film bezieht seinen Reiz aus der Leistung der Darsteller. Allen voran Oscar-Preisträgerin Jennifer Lawrence. Ihre Figur ist eine Frau mit roten Haaren und blauer Haut, die nackt durch die Gegend läuft und auch noch andauernd die Gestalt ändert. Einer solchen Figur Glaubwürdigkeit und Tiefe zu geben, ist eine Herausforderung, die Lawrence meistert.
Wer sich «X-Men: Days Of Future Past» anschaut, muss die vier Vorgänger-Filme nicht kennen. Man versteht die Geschichte ohne Vorkenntnisse. Wie üblich bei den Mutanten-Abenteuern, werden Themen wie Rassismus und der Umgang mit Minderheiten gestreift. Dass dies vor dem Hintergrund der 1970er-Jahre geschieht – in denen der Film hauptsächlich spielt – gibt «X – Men: Days Of Future Past» eine besondere Note. Das Ende des Vietnamkrieges, Richard Nixon im Weissen Haus und auf den Strassen Friedensdemonstrationen – das perfekte historische Umfeld, um eine Geschichte über Toleranz und Frieden zu erzählen. «X-Men: Days Of Future Past»: Sehenswert – nicht nur für Comic-Liebhaber.