Der Australier Chris Hemsworth («Thor») ist mit seiner äusserlichen Ähnlichkeit zum echten Hunt die ideale Besetzung für die Rolle des lockeren Lebemanns. Demgegenüber braucht man schon etwas mehr Fantasie, um in Daniel Brühl («Goodbye Lenin») einen Niki Lauda zu erkennen. Zum Glück gibt es Maskenbildner. Und die machten aus Brühls Gesicht innert sieben Stunden das, was James Hunt liebend gerne und immer wieder in aller Öffentlichkeit «Rattengesicht» nannte.
Die Medien liebten ihren bissigen Humor und die verbalen Attacken
Ohnehin lieferten sich die beiden einen Schlagabtausch nach dem anderen. Es waren verbale Attacken der Extraklasse. Die Medien liebten es, wenn die beiden Streithähne aneinander gerieten. Hunts britischer Humor und Laudas österreichischer Sarkasmus ergänzten sich hier wunderbar. Daniel Brühl, der viel Zeit mit Niki Lauda verbrachte, weiss, dass dieser es liebte, gegen Hunt zu sticheln. Sein Sinn für Humor habe Lauda vor allem in schwierigen Zeiten geholfen.
Schauspieler Brühl wuchs selbst in der Nähe des Nürburgrings auf – dem Ort, an dem Lauda seinen schweren Unfall hatte. Der Rennfahrer war schon immer sein Idol. Ganz der seriöse Schauspieler bereitete sich Brühl gründlich auf den Film vor.
Nicht nur für Formel-1-Fans
Bei «Rush» wurde dies zum exklusiven Erlebnis: Der echte Niki Lauda nahm ihn kurzerhand mit zum Grand Prix in Brasilien. Dort erlebte Brühl den Rennzirkus hautnah mit und tauschte sich mit aktuellen Formel-1-Helden wie Nico Rosberg und Sebastian Vettel aus.
Ist «Rush» also ein Film für Formel-1-Fans? Natürlich. Nur für Formel-1-Fans? Mitnichten. Der Film erzählt die rare Geschichte zweier Ausnahmetalente, die zur gleichen Zeit Ausserordentliches leisteten. Zwei so unterschiedliche Charaktere prallen aufeinander und spornen sich gegenseitig zu Höchstleistungen an: Das ist es, was diesen Film ausmacht. Und das ist es, was auch Nicht-Fans an dieser Geschichte gefallen könnte.