Hobbit Bilbo Beutlin – im ersten Teil der Trilogie noch ein ängstlicher Pantoffelheld – ist zum mutigen Krieger mutiert. Zusammen mit Zauberer Gandalf und den 13 Zwergen rund um Anführer Thorin Eichenschild ist Bilbo auf dem Weg ins Reich Erebor – die frühere Heimat der Zwerge. Die Mission: mithilfe des Hobbits soll das Zwergenreich zurück in Zwergenhände.
Doch viele Gefahren lauern auf dem Weg: Dunkle Wälder, Monsterspinnen, Riesenbären und auch die altbekannten Orks haben ihren Auftritt. Am Ziel angekommen, muss es Bilbo mit dem übelsten aller Ungeheuer aufnehmen: Dem bösen Drachen Smaug, der das Reich der Zwerge besetzt und deren Schatz geraubt hat.
Drache Smaug, der Raubtierkapitalist
Die Schatzhöhle des Drachen erinnert an den Geldspeicher von Dagobert Duck. Wie die reichste Ente der Welt badet der Drache im Münzgeld. Das ist vielleicht das Erstaunlichste an der Fortsetzung: Die Zwerge und ihr Kumpel Bilbo kämpfen weniger gegen das Böse als ums Geld, um enorm viel Geld. Damit wollen sie ihren Wohlstand und den ihrer Nachbarn wiederherstellen.
Etwas überspitzt interpretiert, kann man den Drachen als Raubtierkapitalisten sehen, der den Zwergen ihr Unternehmen weggenommen hat – statt Wolf der Wall Street der Drache von Mittelerde.
Neun Stunden Film aus 300 Seiten
Nicht nur ein gieriger Drache, sondern auch ein gieriger Regisseur stecke hinter den Hobbit-Filmen, werfen Kritiker Peter Jackson vor. Dieser macht aus Tolkiens Buch von gerade mal 300 Seiten ganze neun Stunden Film.
Pünktlich zu Weihnachten und nur ein Jahr nach «An Unexpected Journey» kommt die Fortsetzung «The Desolation of Smaug» in die Kinos. Schon der erste Teil nahm an den Kinokassen über eine Milliarde Dollar ein. Teil zwei «The Desolation of Smaug» wird ähnlich erfolgreich sein.
Ein Ende, das kein Ende nimmt
Im Gegensatz zu seinem Vorgänger wird die Geschichte in «The Desolation of Smaug» zügig vorangetrieben. Spannend ist die Reise, witzig und unterhaltsam sind die Kampf-Szenen zwischen Elben, Zwergen, Hobbit und Orks. Die Landschaften, Städte und Dörfer von Mittelerde beeindrucken und lassen richtige Abenteuerstimmung aufkommen.
Auch die Fans, die ein Jahr lang darauf gewartet haben, den Drachen Smaug auf der Leinwand zu sehen, werden nicht enttäuscht. Das Riesenmonster ist Peter Jacksons Computergrafikern gut gelungen. Einziges Manko: Die finale Begegnung mit dem Drachen zieht sich unnötig in die Länge, ohne dass es die Geschichte weiterbringt. Trotzdem: Peter Jackson ist wieder zur alten Form aufgelaufen. «The Hobbit: The Desolation of Smaug» ist gelungenes und schön anzusehendes Popcorn-Kino.