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Film & Serien «The Ledge»: Vom Risiko, zu glauben

In dieser Liebesgeschichte, die auch ein Psychothriller und eine Philosophie-Stunde ist, wird ein fundamentaler Christ wegen einer untreuen Frau mit einem einem Ungläubigen konfrontiert.

Das erste Risiko beim Glauben: Glaube bedeutet, ohne zu wissen und ohne Beweise, auf eine Weltanschauung einzusteigen und sich deren Werten und Geboten zu verschreiben.

Dabei geht man das Risiko ein, einem gewaltigen Irrtum aufzusitzen. Für dieses Wagnis des Glaubens kennt das Englische den Ausdruck «leap of faith».

«The Ledge» (2011)

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Legende: IFCFilms

Regie: Matthew Chapman

Darsteller: Charlie Hunnam, Terrence Howard, Liv Tyler

Auf SRF zwei: 25. August, 22.20 Uhr

Trailer

Dieser wird in Matthew Chapmans Film «The Ledge» zum Sinnbild, indem der Protagonist Gavin zu Beginn auf den Mauervorsprung eines Hochhauses steigt, von dem er in den Abgrund springen wird, wenn er denn für seinen eigenen Glauben (nicht an Gott, sondern an die Liebe) sein Leben opfern will.

Sünder müssen sterben

Das zweite Risiko beim Glauben: Wer von seinem Glauben so überzeugt ist, dass er dessen Werte über weltliche Gesetze oder ethische (und christliche) Werte wie Toleranz, Nächstenliebe und Vergebung stellt, kann zur Gefahr für die Gesellschaft werden.

Das gilt nicht nur für islamistische Attentäter, sondern auch für Fundamentalisten anderer Couleur. Das muss in «The Ledge» Gavin feststellen, als er die Ehe des wiedergeborenen Christen Joe mit dessen Frau Shana bricht.

Joe nämlich übt nicht Vergebung aufgrund der Erkenntnis eigener Sündhaftigkeit, wie sie Jesus predigt, sondern gibt mehr auf alttestamentarische Strafen für das Verletzen von Geboten. Als er den Ehebruch erkennt, beschliesst Joe, dass wenigstens einer der beiden Sünder sterben soll: Wenn Gavin nicht vom Dach springt, erschiesst Joe seine untreue Frau.

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