Die Handlung des neuen Marvel-Films «Thor – The Dark Kingdom» ist schnell erzählt: Eine Dunkelelfe will das Universum zerstören und Thor muss sie mit seinem Hammer bezwingen. Er braucht die Hilfe seines manischen Bruders Loki. Zum einen, weil er die Dunkelelfe nicht alleine besiegen kann. Zum anderen, weil ohne Loki niemand den Film sehen will.
Fans wollen einen Loki-Film
Es ist kein Geheimnis, dass Fiesling Loki eine grössere Fangemeinde hat als der eigentliche Held Thor. Die Fans haben eine Petition eingereicht und fordern, dass Marvel dem Fiesling einen eigenen Film widmet. Die Petition enthält über 25'000 Unterschriften.
Wie kann das sein? Thor (Chris Hemsworth) ist blond, durchtrainiert und gut. Loki ist dunkelhaarig, schlaksig und wahnsinnig. Dass Loki so viele lieben, liegt vor allem daran, dass Schauspieler Tom Hiddleston der Figur viel Tiefe und eine sensible Seite verleiht.
Schurken sind interessanter
Aber nicht nur das. Wie so oft in Action- und Superhelden-Filmen ist der Schurke die spannende Figur. Loki ist ein Adoptivkind und wurde von seinem Vater Odin (Anthony Hopkins) stets vernachlässigt. Alleine wegen dieser Ungerechtigkeit, hält man zu Loki. Dazu kommt, dass der Schurke clever, witzig und elegant ist. Thor dagegen wirkt zu perfekt, eindimensional und nicht besonders hell.
Loki ist nur einer von vielen Bösewichten, die sich grosser Beliebtheit erfreuen. Der Joker in «Batman», Khan in «Star Trek», Darth Vader in «Star Wars» – Schurken haben eine spannende Vorgeschichte, dunkle Geheimnisse und sind schlichtweg interessante Persönlichkeiten. Und die Bösen trauen sich das, was wir uns nie wagen würden: Regeln brechen, skrupellos sein und ihrem inneren Wahnsinn freien Lauf lassen. Das macht sie faszinierend.
Kriegt denn jetzt Loki seinen eigenen Film? Wir haben Produzent Kevin Feige bei der Berliner Premiere von «Thor – The Dark Kingdom» gefragt. Nein, ein Spin-Off mit Loki sei derzeit nicht in Planung, sagt Feige. Schade!