Die junge Wong Chia Chi (Wei Tang) beteiligt sich im von Japanern besetzten Shanghai des Jahres 1938 an einem Schultheater. Vom Erfolg ihres patriotischen Stücks angestachelt gefallen sich die jugendlichen Theaterleute wenig später sogar als Widerstandskämpfer gegen die japanischen Besatzer. Zum Opfer bestimmen sie einen chinesischen Kollaborateur, Mister Yee (Tony Leung Chiu Wai), und die schöne Wong spielt den Lockvogel. Das Attentat misslingt unter dramatischen Umständen.
Wong Chia Chi flieht und trifft erst Jahre später wieder auf ihre Freunde. Auch Mister Yee, inzwischen zum Geheimdienstchef aufgestiegen, befindet sich in Hongkong. Die Rebellen wittern eine zweite Chance, den Anschlag auf Yee zu seiner blutigen Vollendung zu bringen. Erneut erschleicht Wong sich Mister Yees Vertrauen. Diesmal ist ihr Risiko ungleich grösser, erweist die junge Frau sich doch als empfänglich für den Charme des Gentlemans, der Schuld an der bitteren Not zahlreicher Landsleute trägt.
Über den Film
Nach seinem Oscar für die Cowboy-Lovestory «Brokeback Mountain» erzählt der Taiwaner Ang Lee in seinem zehnten Spielfilm erneut von einer Amour fou. «Se, Jie» (Originaltitel) trägt die Merkmale eines klassischen romantischen Spionagethrillers und ist ein elegant inszeniertes und üppig ausgestattetes Fest für die Sinne. An den Filmfestspielen von Venedig durfte Ang Lee den Preis für die Regie entgegennehmen, und auch seinem Kameramann Rodrigo Prieto wurde die Ehre einer Auszeichnung zuteil.
Auch mit der Bestseller-Verfilmung «Life of Pi», in der sich ein Knabe nach einem Schiffsunglück mit einem bengalischen Tiger im Rettungsboot wiederfindet, räumte Lee 2013 Preise ab. Nicht nur einen Oscar gewann er mit dem Film, sondern gleich vier goldene Statuetten heimste er ein, unter anderem in der Kategorie Bester Film.