Der britische Premier und der Präsident der USA wollen gemeinsam im Nahen Osten in den Krieg ziehen. Da macht es sich schlecht, dass der britische Minister für internationale Entwicklung, Simon Foster (Tom Hollander), in einem TV-Interview spontan sagt, ein Krieg sei unabsehbar. Prompt rückt ihm der rabiate Spin Doctor der Regierung, Malcolm Tucker (Peter Capaldi), auf die Pelle. Foster soll diese Äusserung zurückziehen. Allerdings sorgt Fosters nächstes Statement, das den Krieg zu unterstützen scheint, für noch mehr Ärger.
Also wird Foster in Begleitung seiner Kommunikationschefin Judy (Gina McKee) und des aufstrebenden Assistenten Toby Wright (Chris Addison) nach Washington geschickt. Dort schlittert er prompt zwischen die Fronten von Pazifisten und Kriegstreibern. Die Diplomatin Karen Clarke (Mimi Kennedy) will den Briten für eine Intrige gegen ihren aggressiven Rivalen Barwick (David Rasche) einspannen, während der US-General Miller (James Gandolfini) sich unerwartet friedfertig gibt. Doch dieweil sich die amerikanischen Falken und Tauben balgen, rückt die UNO-Abstimmung über die Kriegsfrage näher, und Fosters Welt gerät endgültig aus den Fugen.
Eine giftige Abrechnung mit der Bush-Blair-Ära
Der gebürtige Schotte Armando Iannucci, dessen HBO-Serie «Veep» mit zwei Emmys gekrönt wurde, hat sich ursprünglich mit der pseudodokumentarischen BBC-Satire-Serie «The Thick of It» einen Namen gemacht. Darin nahm er die Politszene seiner Heimat gnadenlos aufs Korn. Als Protagonist diente ihm damals schon der Schimpfvirtuose Malcolm Tucker, der von Peter Capaldi mit umwerfender Verve verkörpert wird.
«In the Loop» ist eine Art Kino-Ableger von «The Thick of It», und Iannucci spannt den Bogen bis nach Washington. Tom Hollander, bekannt aus «Pirates of the Caribbean», spielt den überforderten Minister Foster; James Gandolfini verleiht dem friedfertigen General Miller seine besondere Gravitas. «In the Loop» ist eine giftige Abrechnung mit der «Special Relationship» der Ära Bush-Blair, erhält aber dank der gegenwärtigen Nahostkrise eine neue Aktualität. Die «New York Times» lobte Iannuccis Spielfilmerstling als «weitaus lustigste Kinosatire der letzten Jahre».
«Delikatessen» zeigt «In the Loop» in Zweikanalton, sodass Tuckers Tiraden im Original genossen werden können.