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Gruppenbild der Serienhauptdarsteller
Legende: Die Donovans. Jede Familie hat ihre eigenen Probleme. SRF/CBS Studios

Film & Serien Wer macht in Hollywood den Dreck weg?

Neu am Serien-Montag: «Ray Donavan». Der Held der Serie löst Probleme für die Reichen und Schönen Hollywoods. Wirklich alle Probleme. Nur in seiner eigenen Familie versagt der Saubermacher.

Sendeplatz

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Montags um 23:10 Uhr auf SRF zwei

Serienstart : 17.11.2014

Darum geht es

Ray, dem Oberhaupt der männerdominierten Donovan-Familie, fällt es nicht leicht, immer eine Lösung für alles bereit zu halten. Dabei ist genau das sein Job. Er ist der beste Problem-Löser Hollywoods. Im Namen einer Anwaltskanzlei der Stars und Reichen kümmert er sich um die schmutzigen Angelegenheiten. Nur in seiner eigenen Familie will das mit der Konfliktlösung nicht klappen. Rays Brüder sind Verlierertypen, die Kinder pubertieren und seine vernachlässigte Frau hungert nach Emotionen. Doch die Krönung aller Probleme ist sein Vater, der früher als gehofft aus dem Knast entlassen wird. Ray hasst ihn wie keinen anderen. Die Gründe dafür bleiben schwammig. Ihn wieder loszuwerden, ist Rays wichtigstes Anliegen und seine schwierigste Aufgabe zugleich.

Der Sexappeal

Hollywood steht wie kaum ein anderer Ort für Sex und Geld. Die Frauen sind schön, die Männer mächtig. «Ray Donovan» basiert auf alten Rollen-Klischees – erstaunlicherweise ohne zu nerven. Denn auch die Männer kriegen hier ordentlich ihr Fett weg. Da gibt es einflussreiche Weicheier, einen schwulen Actionhelden, muskulöse Verlierer-Typen, ein emotional unterkühltes Alphatier und einen alten geilen Sack. Dass an den harten Kerlen nicht alles so perfekt ist, oft sogar Schwächen durchdringen, macht den Reiz der Serie aus.

Was man wissen sollte

Problem-Beseitiger wie Ray Donovan gibt es auch im echten Leben. Einer der bekanntesten in Hollywood war Anthony Pellicano. Seine Arbeitsweise: Einschüchterung, Erpressung und Lauschangriffe im grossen Stil. Pellicano sitzt seit 2008 im Knast, unter anderem wegen verbotenem Abhören von Telefonaten und illegaler Beschaffung vertraulicher Informationen. Es existiert eine weitere Inspirationsquelle für «Ray Donovan». Eine Erfindung von Quentin Tarantino: Wer erinnert sich noch an Winston Wolf, Harvey Keitels legendären Auftritt in «Pulp Fiction»? Im Smoking mit Fliege, smart und elegant, liess Mr. Wolf eine Leiche verschwinden. Alphamännchen, die alles im Griff haben, kommen beim Publikum gut an. 2015 erscheint in den USA die dritte Staffel von «Ray Donovan».

Wer die Serie gucken sollte

«Ray Donovan» ist für Leute,

  • die den 75-jährigen Jon Voight als vulgären Gangster-Greis sehen möchten.
  • die sich nicht von Geschlechterklischees und klassischen Stereotypen über amerikanische Gesellschaftsmilieus aus der Ruhe bringen lassen.
  • die Hollywood nicht nur mit Zuckerguss sehen möchte, sondern auch die schmutzigen Seiten des Showbusiness.
  • die wortkarge Helden mögen.
  • die am Montag als Ausgleich zu den zwei Frauen-Intrigen-Serien «Devious Maids» und «Revenge» eine Haudrauf-Männer-Serie brauchen.

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