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Film & Serien Film-Tipp: «Boogie Nights»

«Magnolia»-Regisseur Paul Thomas Anderson feiert in «Boogie Nights» die wilden 1970er-Jahre bis hin zum schmerzlichen Kater der Achtziger. Der Film, der Mark Wahlberg in die Liga der Superstars katapultierte, ist ein Abgesang auf eine glamouröse Epoche.

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Samstagnacht um 00:00 auf SRF 2

Pornoregisseur Jack Horner (Burt Reynolds) ist ein Idealist, der am Glauben festhält, auch anspruchsvolle Sexfilme produzieren zu können. Für seinen nächsten Film braucht er noch einen Hauptdarsteller. In einem Nachtklub fällt ihm der 17-jährige Tellerwäscher Eddie Adams (Mark Wahlberg) auf, der – abgesehen von seiner prall gefüllten Hose – auch ein ansprechendes Gesicht besitzt. Doch erst nach einem Streit mit seinen Eltern entschliesst sich Eddie, Jacks Angebot anzunehmen.

Rasanter Aufstieg

In der luxuriösen Villa des Sexfilmregisseurs wird er der Pornofamilie vorgestellt: Neben dem weiblichen Star von Jacks Filmen, der mütterlichen Amber (Julianne Moore), sind da noch das nymphomanische Rollergirl Brandy (Heather Graham), Little Bill (William H. Macy), Reed (John C. Reilly) und Buck Swope (Don Cheadle). Gleich bei seinem ersten Auftritt vor der Kamera beweist Eddie, dass er Stehkraft hat.

Unter dem Pseudonym Dirk Diggler wird er zum Star der Branche. Er geniesst seinen Ruhm und lebt die exzessiven 1970er-Jahre bis zum Anschlag aus. Doch mit der Drogensucht kommen Impotenzprobleme, und die Ersatzfamilie um Patron Jack Horner beginnt auseinanderzufallen.

Milieustudie mit Bezug zu realen Personen

Paul Thomas Anderson hat mit «Boogie Nights» eine epische Bestandsaufnahme der Pornobranche geliefert. Vom Hedonismus der wilden 70er, in denen Discofieber, Kokainrausch und die sexuelle Revolution das Geschäft mit dem Sex zum Blühen brachten, bis hin zu den 80ern, als der Aids-Kater und die Videoindustrie die exzessiven Partys beendeten. Die Lebensgeschichte des wahren «King of Porn» John C. Holmes spiegelt wie keine andere Aufstieg und Fall der Branche und diente als Vorbild für Dirk Diggler in «Boogie Nights».

Wegweisender Film für zwei Karrieren

«Boogie Nights» brachte für Paul Thomas Anderson den Durchbruch als Autorenfilmer, der sich seither mit Werken wie «Magnolia», «There Will Be Blood» und «The Master» den Status als enigmatischer Querschläger im Hollywoodgeschäft erworben hat. Zuletzt im Kino war Anderson mit «Inherent Vice», der Verfilmung einer Novelle von Thomas Pynchon.

Der Mann mit dem imposanten Geschlechtsteil wird vom ehemaligen Rapper und Unterhosenmodel Marky Mark Wahlberg dargestellt. Das war die Rolle, die ihn in die Liga der Superstars katapultierte, Inzwischen hat Wahlberg seinen Status in Hollywood sowohl als Schauspieler (Oscarnomination für «The Departed») wie auch als Produzent hochkarätiger Fernsehserien ( «Boardwalk Empire», «Entourage», «In Treatment») konsolidiert.

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