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Film & Serien Film-Tipp des Tages: «Höhenfeuer»

Der taube «Bub» und seine Schwester Belli, Kinder eines armen Bergbauern, sind unzertrennlich - und werden ein Liebespaar. Subtile, preisgekrönte Beziehungsstudie von Fredi M. Murer aus dem Jahr 1985. SRF zeigt das Beziehungsdrama anlässlich der 50. Solothurner Filmtage.

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Mittwoch um 20:00 Uhr auf SRF zwei

Der «Bub» (Thomas Nock) und seine Schwester Belli (Johanna Lier) leben zusammen mit Vater (Rolf Illig) und Mutter (Dorothea Moritz) auf einem entlegenen Hof irgendwo in den Schweizer Bergen. Der Bub ist taub geboren und geht nicht zur Schule. Belli, die hätte Lehrerin werden wollen, bringt nach der Schulentlassung ihrem Bruder Rechnen und Schreiben bei.

Die arbeitenden Hände der beiden Kinder sind für die Eltern eine Frage der Existenz auf diesem kargen, steilen Stück Land. Durch diese Enge und Abgeschiedenheit werden Bub und Belli von frühester Kindheit an ein unzertrennliches Paar, und an der Schwelle zum Erwachsenwerden überschreiten sie eines Tages die Grenze eines Tabus.

Als 1985 beim Filmfestival von Locarno die Preise zugesprochen wurden und der Hauptpreis, der Goldene Leopard, an Fredi M. Murers Spielfilm «Höhenfeuer» ging, waren sich Publikum und Kritiker einig wie selten: Der beste Film des Festivals hatte verdientermassen die höchste Auszeichnung erhalten. Mit dieser glanzvollen Prämierung wurde dem künstlerisch herausragenden und menschlich bewegenden Schweizer Film ein angemessener Kinostart ermöglicht. Der Erfolg von «Höhenfeuer» in den Schweizer Kinos übertraf die kühnsten Erwartungen: Hunderttausende von Besucherinnen und Besuchern erhoben diesen Film zum nationalen Kinoereignis. Zudem vermittelte er dem Ausland, der Film wurde auch dort viel beachtet und gerühmt, dass der Schweizer Film noch lebt.

Murer, der sich selbst zur aussterbenden Gattung der Autorenfilmer zählt, ist nicht nur für seine poetische Sensibilität und seine spielerische Schöpferkraft bekannt, sondern auch für seine höchsten Ansprüche an und unerbittliche Strenge gegen sich selbst, was zum Teil seine sprichwörtlich langsame Arbeitsweise und die langen Pausen in seinem Wirken erklärt.

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