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Film & Serien Film-Tipp des Tages: «Julias Augen»

Als Julias Schwester Selbstmord begeht, hat die Polizei den Grund für ihre Tat rasch gefunden: So soll die Verzweiflung über die fortschreitende Erblindung aufgrund einer seltenen Krankheit die Frau in den Suizid getrieben haben. Julia, welche diese Version anzweifelt, leidet an derselben Krankheit.

Die Ahnung hat Julia (Belén Rueda) nicht getäuscht: Etwas Schreckliches muss ihrer Zwillingsschwester Sara zugestossen sein. Bald darauf wird aus der Ahnung schreckliche Gewissheit. Tatsächlich hat sich Sara, die aufgrund einer seltenen Augenkrankheit mit ihrer fortschreitenden Erblindung zu kämpfen hatte und deshalb in letzter Zeit sehr zurückgezogen lebte, umgebracht.

Sendeplatz

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Mittwoch um 23:55 Uhr auf SRF zwei.

Gemeinsam mit ihrem Mann Isaak (Lluís Homar) begibt sich Julia, die an derselben Augenkrankheit leidet wie ihre Schwester, auf die Suche nach den Gründen für den Tod Saras. Vor allem zweifelt Julia an der Version vom Freitod, so wie sie die Polizei in Umlauf gebracht hat. Hatte sich Sara tatsächlich dazu entschlossen, ihre Augen operieren zu lassen? Und falls ja, wie war diese Operation verlaufen? Wer war der unbekannte Mann, der häufig als ihr Begleiter auftrat? Fragen über Fragen sowie mysteriöse Begebenheiten plagen die schwer verunsicherte Julia, der selbst die baldige Erblindung droht.

Ihr Zustand verschlechtert sich in dem Masse, wie sie sich in die Angelegenheit rund um den angeblichen Selbstmord Saras hineinsteigert. Ihre Umwelt rät ihr dringend, sich zu entspannen und die Gespenster der Vergangenheit ruhen zu lassen. Doch Julia will sich nicht mit faulen Ausreden abspeisen lassen und forscht weiter in der Vergangenheit ihrer Schwester. Je mehr sie sich der Auflösung des Geheimnisses nähert, desto trüber wird ihre Wahrnehmung, und selbst Isaak erscheint ihr nicht mehr vertrauenswürdig.

Auf effektvolle Weise spielt Regisseur Guillem Morales in «Julias Augen» mit der Angst um den Verlust des Augenlichts, um den existenziellen Horror vor Dunkelheit und vor dem Kontrollverlust, der die Erblindende heimtückisch innen und aussen erfasst. Auch die Zuschauerinnen und Zuschauer tappen lange im Dunkeln, misstraut den intensiven Bildern und verirrt sich zunehmend in immer widersprüchlicheren Spekulationen. In Toronto 2010 uraufgeführt, wurde «Julias Augen» unter anderem für einen spanischen Goya - Belén Rueda als Beste Schauspielerin - nominiert und in Spanien zum Überraschungserfolg an den Kinokassen.

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