Das Kinosterben in der Schweiz ist genau genommen ein Einzelsaal-Sterben. Seit den 1960er-Jahren hat sich die Anzahl der Kinos mehr als halbiert, nicht aber die Anzahl der Kinosäle. Diese ist mehr oder weniger konstant bei 600 geblieben.
Die Kinosäle sind mit dem vermehrten Zusammenzug in Komplexen allerdings kleiner geworden.
Doppelt so viele Filme
Beträchtlich zugenommen hat in den letzten Jahrzehnten das Angebot der Kinofilme, wie das BSF schreibt. Aktuell werden fast doppelt so viele Filme im Kino gezeigt wie Mitte der Neunzigerjahre. 2018 waren es insgesamt über 2000 Filme.
Die Anzahl der Neuerscheinungen stieg seit 1995 ebenfalls stark an (um 85 Prozent auf gut 500 Filme). Rund 15 Prozent (330 Kinofilme) sind Schweizer Produktionen, das sind laut Statistik dreimal mehr als 1995.
Alles in allem deutet diese Entwicklung auf eine klare Erhöhung des Filmangebots hin. Ein beachtlicher Teil dieser Filme sind allerdings nur in vereinzelten Vorstellungen zu sehen.
Marktanteil von CH-Filmen steigt
Ein Abwärtstrend ist dagegen bei den Kinoeintritten zu verzeichnen. Die Anzahl verkaufter Tickets sank seit 1980 auf einen Tiefstwert von knapp 12 Millionen (2018). Die Eintritte pro Einwohnerin und Einwohner sanken von 3,3 im Jahr 1980 auf 1,4 Eintritte im Jahr 2018 – dies entspricht dem europäischen Mittelfeld.
Wenig Interesse für 3D
In den letzten 20 Jahren ist ein leichter Aufwärtstrend beim Marktanteil von Schweizer Filmen zu beobachten. Gemessen an den Eintritten beträgt er aktuell etwas mehr als 6 Prozent, stark abhängig vom Erfolg der einzelnen Titel.
Um 8 Prozentpunkte gesunken ist in den letzten fünf Jahren der Anteil von Eintritten für 3D-Vorführungen. 2018 betrug er rund 15 Prozent. Im gleichen Zeitraum nahm auch das Angebot an 3D-Vorführungen ab. 2014 wurden die Filme in knapp jeder fünften Vorstellung in 3D projiziert, im Jahr 2018 noch in knapp jeder siebten.
Sendebezug: Kultur aktuell, 15.08.2019, 16:30 Uhr