Die Theater- und Filmschauspielerin Bulle Ogier arbeitet seit den 1960er-Jahren mit vielen namhaften europäischen Regisseuren zusammen. Darunter Luis Buñuel, Manoel de Oliveira und insbesondere Jacques Rivette, mit dem sie sechs Langspielfilme realisierte.
Dank ihrer Rolle im Schweizer Film «La Salamandre» von Alain Tanner wird sie 1971 einem breiteren Publikum bekannt. Auch mit Daniel Schmid und ihrem Mann Barbet Schroeder – beides ebenfalls Schweizer – drehte sie mehrere Filme.
Für ihr Lebenswerk wird sie am Filmfestival von Locarno mit einem «Pardo alla carriera» ausgezeichnet. Als Festivalleiter Carlo Chatrian sie besucht und ihr die Nachricht von der Auszeichnung überbracht habe, sei ihr bewusst geworden: «Wenn man mir diese Ehre erweist, heisst das, ich habe gute Filme gemacht.»
Dass diese Auszeichnung vom Filmfestival von Locarno kommt, freut Bulle Ogier besonders. Locarno sei für sie ein spezieller Ort, an dem die Filmkunst mehr als anderswo hochgehalten werde: «Es ist ein Festival, das von Leuten geliebt wird, die das Kino lieben.»
Ein schöner Schlusspunkt für eine erfolgreiche Karriere? Bulle Ogier: «Ich hoffe, es ist nicht Schluss. Ich hoffe, dass mir der Preis neuen Schwung verleiht um weiterhin das zu sein, was ich bin: eine Schauspielerin.»