Letztes Jahr erzählte in Locarno der deutsche Spielfilm «Im Labyrinth des Schweigens» vom hessischen Generalstaatsanwalt Fritz Bauer. Der Film zeigte, wie Bauer ab den 1950er-Jahren grosse Schwierigkeiten überwinden musste, bis sich Deutschland endlich über die Frankfurter Auschwitzprozesse mit seiner Nazivergangenheit auseinandersetzte.Nun hat der junge deutsche Filmemacher Lars Kraume die gleiche Geschichte wieder aufgenommen.
Sein Film spielt allerdings ein paar Jahre früher und dreht sich um Bauers vergebliche Versuche, den Organisator der Vernichtungstransporte, Adolf Eichmann, aufzuspüren und in Deutschland vor Gericht zu bringen. Schliesslich bringt er den israelischen Geheimdienst Mossad dazu, Eichmann aus Südamerika nach Israel zu entführen.
Mit dem grossartigen Burghart Klaussner als Bauer und dem ebenso grossartigen Ronald Zehrfeld als seinem Verbündeten hat der Regisseur zwei schauspielerische Trümpfe, die das etwas sehr saftig ausgeschmückte Drehbuch und den etwas theatralischen Spielfilmverlauf beinahe wettmachen.