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Ausschnitt aus «Erlkönig»
Aus Kultur Extras vom 11.08.2015.
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Filmfestival Locarno Ein grosser Auftritt für den «Erlkönig» in Locarno

«Es ist der kürzeste, aber vielleicht auch der intensivste Film, den wir auf der Piazza zeigen»: Mit grossen Worten stellte Festivalleiter Carlo Chatrian den «Erlkönig» vor. Für Regisseur Georges Schwizgebel ist es ein Privileg. Denn: Animationsfilme sind bei grossen Festivals Randerscheinungen.

Zur Person

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Der Westschweizer Georges Schwizgebel (geb. 1944) ist ein weltweit bekannter Animationsfilmer, der für seine Werke viele Preise gewann. Schwizgebel arbeitet ohne Computertechnik und zumeist allein. Für eine Sekunde Filmmaterial malt er bis zu zwölf Bilder, wodurch er für einen sechsminütigen Film rund vier Jahre benötigt.

Georges Schwizgebel, man kann Ihnen gratulieren: «Erlkönig» ist dieses Jahr der einzige Animationsfilm, der auf der Piazza gezeigt wird.

Es ist ein Privileg, dass mein Film auf der Piazza vor so grossem Publikum gezeigt wird. Bei den grossen Filmfestivals stehen Animationsfilme normalerweise nicht so sehr im Zentrum des Interesses. In Locarno ist das anders.

Auch wenn Animationsfilme bei grossen Festivals immer noch eine Randerscheinung sind: Beobachten Sie einen Wandel, was die Akzeptanz beim erwachsenen Publikum angeht?

Ja, das sieht man schon allein an der Anzahl der Animationsfilme, die produziert werden. Früher gab es einen Zeichentrickfilm pro Jahr – von Walt Disney. Heute sind es viel mehr. Auch die Vorstellung, dass Zeichentrickfilme nur für Kinder seien, hat sich gewandelt. Ich habe immer dafür gekämpft, dass Animationsfilme auch etwas für Erwachsene sind. Aber es ist nun mal eine Sprache, die Kinder enorm anspricht.

Sprechen denn Ihre Filme auch die Sprache der Kinder?

Nein. Natürlich können auch Kinder sie sehen, aber sie mögen sie nicht besonders. Es gibt nicht wirklich eine Story. Es geht um die Musik, die Bewegung, die visuellen Spielereien. Ich freue mich immer, wenn Kinder meine Filme mögen, aber das sind wenige.

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