«Hier gibt es nichts mehr», sagt eine Frau im Dokumentarfilm «My Name is Gary», «nur noch Kirchen, Tankstellen und Schnapsläden». Dabei war Gary, Indiana einst eine aufstrebende US-amerikanische Stadt.
Die Stahlindustrie sorgte für Wohlstand und zog viele Menschen an diesen Ort in der Nähe von Chicago: Polen, Slowaken, Italiener, vor allem aber Schwarze aus dem Süden. 1960 lebten hier 180'000 Menschen, in streng nach Rassen getrennten Welten.
Dann kam die Krise der Stadt, die von einer industriellen Monokultur abhängig war – wie Detroit mit der Autoindustrie. Es gab weniger Jobs, weniger Geld. Gary gab sich als erste Stadt der USA einen schwarzen Bürgermeister, die Weissen flüchteten aus dem Ort. 50 Jahre später hat die Stadt noch 80'000 Einwohner, und den höchsten Anteil an Schwarzen in den USA.
Der Film des Regie-Duos Blandine Huk und Frédéric Cousseau zeigt leere Strassenzüge, Menschen ohne Hoffnung und kontrastiert dies mit Archivmaterial aus besseren Zeiten. Gary, die Heimatstadt von Popstar Michael Jackson, scheint am Ende angekommen.