Auch wenn einzelne Schweizer Kulturschaffende durchaus auch international Anerkennung erhielten, würde die Schweiz insgesamt kaum als Kulturnation wahrgenommen, sagte Berset bei seiner Pressekonferenz im Rahmen des Filmfestivals Locarno.
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Schweiz ehrgeiziger positionieren
Von der Kulturpolitik wünscht sich Berset deshalb eine Gesamtschau und «Antworten aus gesamtschweizerischer Perspektive». Dieses Anliegen wird Teil der neuen Kulturbotschaft, die nach 2015 gültig sein wird.
Die Kulturpolitik soll sich stärker mit inhaltlichen Fragen befassen und nicht damit, wer wieviel Geld erhalte. Mit einer Kurskorrektur will Berset «die Schweiz ehrgeiziger als bisher positionieren». Unterstützung erhofft er sich dabei von der neuen Leiterin des Bundesamtes für Kultur, Isabelle Chassot.
Neuerungen beim Schweizer Filmpreis
Ziel sei eine bessere Koordination der beteiligten Akteure – so arbeite das BAK schon jetzt enger mit der SRG zusammen, um gute Drehbücher zu fördern. Eine weitere Massnahme zur Filmförderung ist die Revision der Filmverordnung, die Koproduktionsbedingungen mit dem Ausland vereinfacht. Und auch der Schweizer Filmpreis erhält Neuerungen: ab 2014 wird auch ein Preis für den besten Schnitt vergeben, zudem wird neu jährlich ein Preis für den besten Animationsfilm vergeben.
Im Gespräch mit SRF2 Kultur nahm Berset auch zur Kontroverse um den Dokumentarfilm über Christoph Blocher von Jean-Stéphane Bron Stellung: Er habe den Film noch nicht gesehen und könne ihn erst nacher kommentieren. Es sei auch nicht Sache des Bundesrates, zu bestimmen, welche Filme gefördert werden. Dafür sei die unabhängige Kommission zuständig, so Berset.