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Direktor Alberto Barbera über die Bedeutung des Filmfestivals
Aus Kultur Extras vom 01.09.2017.
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Venedig in neuem Glanz Die oft totgesagte Kino-Biennale ist wieder richtig wichtig

Venedig ist dem Untergang geweiht. So schien es vor wenigen Jahren. Heute ist das älteste Filmfest der Welt vitaler denn je.

  • Die oft totgesagte Biennale feiert wieder Erfolge: Produktionen feierten in Venedig Premiere, die später Oscars erhielten.
  • Die eigene Jury und der Goldene Löwe zählen (wieder) etwas in der Filmbranche.
  • Venedig setzt Trends: Erstmals werden dieses Jahr Virtual-Reality-Produktionen ausgezeichnet.

Venedig hat eine ruhmreiche Geschichte, auf der sich das Festival lange ausruhte. So lange, bis vom Glanz der alten Tage nichts mehr übrig war. Als Alberto Barbera 2012 seine zweite Amtszeit als Direktor antrat, klaffte direkt neben dem Festivalpalast ein riesiges Loch.

Filmfestival Venedig

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Die Biennale findet dieses Jahr vom 30. August bis zum 9. September statt.

Unsere Berichterstattung über das Festival finden Sie hier.

Überraschende Wende

Die hässliche Baugrube machte den maroden Zustand der Filmfestspiele selbst für Laien augenfällig. Doch nicht nur die Infrastruktur war veraltet. Auch das Festival selbst hatte Staub angesetzt. Immer häufiger blieben die Stars dem Lido fern.

Venedig steckte in einer tiefen Krise, wie Direktor Alberto Barbera heute freimütig zugibt: «Vor einigen Jahren steckten wir in einer schwierigen Situation. Die Konkurrenz machte uns zu schaffen: Vor allem die Festivals in Telluride und Toronto, die gleichzeitig stattfinden. Viele Mitglieder der Filmindustrie begannen abzuwandern.»

Inzwischen hat der Wind gedreht – dank einer schier unglaublichen Erfolgssträhne von Venedig-Eröffnungsfilmen bei den Oscars. Den Beginn machte 2014 «Gravity», dann folgte «Birdman» und vor kurzem schliesslich «La La Land».

Preisträger bleiben in Erinnerung

Venedig hat einen Lauf. Und – im Unterschied zu Toronto – mit dem Goldenen Löwen einen eigenen Preis, der etwas zählt.

Gruppenbild der Jury in Venedig, sie wird dieses Jahr präsidiert von der amerikanischen Schauspielerin Annette Bening (3.v.r.)
Legende: Die Jury in Venedig wird dieses Jahr präsidiert von der amerikanischen Schauspielerin Annette Bening (3.v.r.) Keystone

Für den renommierten schwedischen Filmkritiker Jan Lumholdt wird die Kino-Biennale gegenüber Toronto darum immer im Vorteil sein: «Die Tatsache, dass Venedig eine eigene Jury besitzt, die Preise verleiht, gibt dem Filmfestival eine Seele.»

In diesem Jahr werden in Venedig sogar besonders viele Preise verliehen. Zum ersten Mal prämiert das Festival nicht nur Filme, sondern auch Virtual-Reality-Produktionen.

Ganz schön zukunftsträchtig für ein Festival, das schon oft totgesagt wurde.

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