Das 12. Zurich Film Festival (ZFF) ist vorbei, die Gewinner erkoren: Die Goldenen Augen im internationalen Spielfilm- und Dokumentarfilmwettbewerb gingen an Werke aus Südkorea und Finnland.
Bäcker und Boxer
Das feinfühlige und humorvolle Biopic «Hymyilevä mies» («The Happiest Day in the Life of Olli Mäki») erzählt die Geschichte eines schüchternen Bäckers, der in den 1960er-Jahren gleichzeitig einer der grössten Boxer des Landes war.
Regisseur Juho Kuosmanen, der an der Award Night im Zürcher Opernhaus den Hauptpreis in der Kategorie «Internationaler Spielfilm» entgegennehmen konnte, erinnerte sich an Zeiten, in denen er für sein Schaffen viel Ablehnung einstecken musste. Und er betonte, dass er sich demnach umso mehr über die Auszeichnung am ZFF freue.
Bester Dok aus Südkorea
Erfolgreich endete das Festival auch für den südkoreanischen Regisseur Jero Yun. Er wurde für «Madame B, histoire d'une Nord-Coréenne» mit dem Goldenen Auge für den besten internationalen Dokumentarfilm geehrt.
Darin porträtiert er eine Nordkoreanerin, die auf der Suche nach einem besseren Leben nach China flieht und dort von ihren Schmugglern an einen chinesischen Bauern verkauft wird.
Beiträge zum Thema
Düsteres Wien
In der Kategorie «Fokus Schweiz, Deutschland, Österreich» hat sich der Science-Fiction-Streifen «Stille Reserven» des deutschen Regisseurs Valentin Hitz durchgesetzt. Dieser zeichnet ein düsteres Bild der Stadt Wien in nicht allzu ferner Zukunft.
Die Goldenen Augen der beiden internationalen Wettbewerbe sind mit je 25'000 Franken dotiert, während die Auszeichnung der Sektion «Fokus Schweiz, Deutschland, Österreich» mit einem Preisgeld von 20'000 Franken verbunden ist.
In Europas Betten
Der mit 10'000 Franken dotierte Förderpreis für den besten Schweizer Film im ZFF-Programm konnte der Regisseur und letztjährige ZFF-Filmmaker-Award-Gewinner Jan Gassmann für «Europe, She Loves» entgegennehmen. Er und Kameramann Ramon Giger reisten für den Film in vier Städte am Rande Europas, wo sie Paare durch ihren Alltag und in ihre Betten begleiteten.
Der Publikumspreis, der von einem bestens gelaunten Daniel Radcliffe («Harry Potter», «Swiss Army Man») überreicht wurde, ging an den Dokumentarfilm «When Two Worlds Collide» von Heidi Brandenburg und Mathew Orzel. Das Werk wurde ausserdem von der Jury in der Kategorie «Internationaler Dokumentarfilm» lobend erwähnt.