Noch im vergangenen Frühling hätten wohl nur die grössten Optimisten damit gerechnet, doch nun ist es so weit: Das Zurich Film Festival startet in seine 16. Runde.
Eröffnet wird die diesjährige Ausgabe mit «Wanda, mein Wunder», einem Familien-Drama der Schweizer Regisseurin Bettina Oberli.
Allgemein steht das einheimische Filmschaffen mehr im Mittelpunkt als auch schon: 29 Schweizer Produktionen von etablierten Filmschaffenden und Newcomern werden gezeigt, darunter sind nicht nur Kino-, sondern auch TV-Filme. Nur 2016 gab es mehr heimisches Kino am ZFF.
Heimspiel für Rolf Lyssy
Christian Jungen ist der neue künstlerische Leiter des Festivals. Er betont, dass der Schweizer Film in diesem Jahr «kein Notnagel» sei und spricht von einem starken Jahrgang.
Auch der diesjährige «Career Achievement Award» geht an einen Schweizer: Den Zürcher Regisseur Rolf Lyssy.
Dem Schaffen des 84-Jährigen wird aus diesem Grund eine Retrospektive gewidmet, während sein neuer Film «Eden für jeden» in Zürich seine Premiere feiert.
Internationale Stars trotz Corona
In der Vergangenheit lebte das ZFF auch immer von Gala-Premieren mit grossen Namen aus dem internationalen Kino. Die 16. Ausgabe kann aus naheliegenden Gründen nicht im selben Ausmass durchgeführt werden.
Das bereitet Christian Jungen keine Sorgen: «Wir haben mit Juliette Binoche eine Oscar-Preisträgerin, mit Til Schweiger kommt der grösste lebende männliche Star aus Deutschland, Johnny Depp kommt – um den Glam-Faktor mache ich mir keine Sorgen.»
In erster Linie solle es aber um die Sache gehen – das sei ihm auch für die Zukunft wichtig.
Kino kommt vom Jahrmarkt
Auf die Frage, ob er das Zurich Film Festival vom Cüpli-Image wegbringen wolle, das ihm nach wie vor anhaftet, reagiert Jungen gelassen: «Nein, überhaupt nicht. Ich trinke auch gerne mal ein Cüpli. Und das Kino kommt vom Jahrmarkt, ein bisschen Rambazamba gehört dazu. Wichtig ist: Das sind Begleiterscheinungen, im Zentrum steht der Film.»