Der japanische Film «Godzilla» hatte am 3. November 1954 Premiere. Darin taucht das Monster Godzilla aus dem Meer auf, weil es durch Atombombentests aufgeschreckt wurde.
Es sieht aus wie ein Dinosaurier, eine Art T. Rex mit den Rückenplatten eines Stegosaurus. Am Ende des Films sagt ein Wissenschaftler, der Menschheit stünden noch schlimmere Katastrophen als Godzilla bevor, sofern sie nicht aufhört, die Atomkraft zu missbrauchen.
Die Interpretation
«Godzilla» gilt als Verarbeitung des japanischen Atombomben-Traumas. Die direkte Inspiration für den ersten Film war jedoch ein amerikanischer Atombombentest am 1. März 1954.
Dabei wurden japanische Fischer verstrahlt. «Glücklicher Drache», der Name ihres Kutters, hat die Gestalt des Ungeheuers angeregt: ein Drache, der statt Feuer Radioaktivität speit.
Der Name
Das Filmstudio Tosho gab dem Monster den Namen Gojira. Es ist eine Wortschöpfung, die aus den beiden Wörtern für Gorilla und Wal besteht. Der US-Verleih machte daraus Godzilla.
Kritik: «Godzilla: King of the Monsters»
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Eine Geheimorganisation überwacht Godzilla. Und nicht nur ihn. Was keiner weiss: Dutzende Riesenmonster wie er leben verteilt auf der Erde. In einer Art Winterschlaf.
Radikale Ökoaktivisten erwecken sie. Weil sie den Menschen für die Zerstörung der Umwelt verantwortlich machen. Eine der Aktivistinnen beschreibt das Motiv im Film so: Der Mensch sei eine Infektion und wie jeder lebende Organismus würde die Erde mit einem Fieber reagieren, um die Infektion zu bekämpfen.
Die Riesenmonster sind in dieser Metapher das heilende Fieber, das den Umweltzerstörer Mensch in seine Schranken verweisen soll.
Klar, das geht schief. Chaos und Tod sind die Folge und ermöglicht den Machern viele wilde Wesen auf die Leinwand zu bringen. Die sehen aus wie Riesenspinnen, gigantische Mammuts, mehrköpfige Drachen oder hochhausgrosse Motten. Die meisten von ihnen sind keine Neukreationen. Fans der japanischen Godzilla-Filme kennen die meisten der Riesenviecher schon.
Wer auf «Creature Features» steht, kommt in dieser Zerstörungsorgie auf seine Kosten. Wer auf eine gelungene Geschichte hofft, dem sei gesagt: Finger weg! Die Story ist hanebüchen. Allein dass Umweltschützer die Katastrophe auslösen, ist in Zeiten, in denen Leugner des Klimawandels laut rumlamentieren, fragwürdig.
Wie es in Zukunft weiter geht, weiss man schon. Denn mit «Godziila» von 2014 und «Kong: Skull Island» von 2017 bildet das neue Spektakel das sogenannte Monsterverse, eine Franchise der Warner Brothers Studios. 2020 geht es weiter mit «Godziila vs. Kong».
Enno Reins
Das Kostüm
Früher war das Monster natürlich nicht computeranimiert. Ein Schauspieler steckte in einem Godzilla-Kostüm aus Gummi. Weil es darin sehr heiss war, konnten mit einem Darsteller immer nur drei Minuten am Stück gedreht werden. Deshalb gab es zwei Darsteller, die sich abwechselten.
Die Hollywood-Adaptionen
Nach 29 japanischen Real- und drei Anime-Filmen erschien 1998 die erste Hollywood-Adaption, schlicht «Godzilla» genannt. Aber bei den Fans kam das Monster aus dem Computer nicht gut an.
Besser gefiel ihnen der zweite US-Film «Godzilla» von 2014. Dessen Anfangsszene thematisiert die Atomkatastrophe von Fukushima. Im aktuellen «Godzilla: King of the Monsters» kämpft das Ungeheuer nun gegen andere Fabelwesen. Der Mythos strahlt weiter. Radioaktiv wie eh und je.
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