Zum Inhalt springen

Header

Audio
Filmredaktor Michael Sennhauser über die neuen Kinderfilme im Stream
Aus Kultur-Aktualität vom 26.11.2021. Bild: zvg/Patrick Graf
abspielen. Laufzeit 3 Minuten 30 Sekunden.
Inhalt

Filmo baut Angebot aus Von Heidi bis Titeuf: Kinderklassiker gibt's nun als Stream

Die Initiative Filmo hat bereits mehr als hundert klassische Schweizer Filme auf den Streaming-Plattformen zugänglich gemacht hat. Nun sind Kinderfilm-Klassiker an der Reihe: von der Original «Heidi»-Verfilmung bis zum Westschweizer Kinderliebling «Titeuf».

Das Original-Heidi, einer der grössten Schweizer Kino-Exportschlager, war lange Zeit nicht mehr in einer brauchbaren Fassung zu haben. Die Verfilmung von 1952 beschleunigte den globalen Heidi-Boom. Mit dem legendären Heiri Gretler als Alpöhi, der erklärte, das Kind gehöre nicht in die Stadt, sondern in die Berge.

Nun ist das Kind ab sofort auf neun Schweizer Streaming Plattformen zu finden, von BlueTV über Myfilm bis UPConDemand – in bester Auflösung und mit neu abgemischtem Dolby-Ton. Ebenso die Fortsetzung «Heidi und Peter» von 1955.

Schwarz-weiss-Bild eines Kindes in einem Film.
Legende: Der originale Heidi-Film ist jetzt neu als Stream verfügbar. zvg

Fakten zur Filmgeschichte

Das war übrigens auch der erste Schweizer Film, der in Farbe gedreht wurde. Solche Fakten zur Schweizer Filmgeschichte ruft die Filmo-Initiative seit einigen Jahren in Erinnerung, zusammen mit jenen Filmen, welche die Meilensteine dazu bilden. Fredi Murers «Höhenfeuer» (1985) zum Beispiel oder Franz Schnyders legendäre «Gilberte de Courgenay» (1941).

Zwei Mädchen mit Zöpfen.
Legende: Die Schweizer Variante vom Doppelten Lottchen: der Film «Anna-annA» von 1992. zvg

Und jetzt eben neun Kinderfilme: In Zusammenarbeit mit dem Kinderfilmclub «Die Zauberlaterne» wurden neun Kinderfilm-Klassiker restauriert. Da gibt es zum Wiedersehen mit Heidi auch eines mit der frechen Schweizer Variante vom Doppelten Lottchen, dem Film «Anna-annA» von 1992. Da gerät die aufgeweckte Titelheldin in der Schule in den neuen Fotokopierer und sieht sich plötzlich sich selbst gegenüber.

Oder die Schweizer Ur-Comic-Figur erwacht in «Globi und der Schattenräuber» von 2003 als Anime-Figur zum Leben, eben so wie der Westschweizer Kinderliebling «Titeuf», der Eierkopf mit der Federlocke.

Neue Zuschauer erhofft

Nach den hundert Erwachsenen-Klassikern der ersten zehn Staffeln sollen die neun Kinderfilme der elften Ladung auch wieder die Zuschauer-Basis verbreitern, sagt Filmo-Geschäftsführer Florian Leupin: «Wir sehen, dass bei jeder neuen Staffel auch immer wieder die anderen Filme der Edition geschaut und angeklickt werden».

Dabei kommen die Nutzungszahlen des Filmo-Angebotes erwartungsgemäss nicht einmal ansatzweise in die Nähe der internationalen Streaming-Hits auf den Plattformen. Spitzenreiter wie «Anna Göldin» (Gertrud Pinkus, 1991) oder «Das Boot ist voll» (Markus Imhoof, 1981) haben in den ersten zwei Jahren ihrer Verfügbarkeit zwischen 600 und 1200 Aufrufe erreicht.

Nicht die Klicks sind entscheidend

Die Anzahl Ausmietungen auf den Plattformen sei auch nicht entscheidend, sagt Florian Leupin: «Es geht nicht nur um Klickzahlen. Im Gegenteil, es geht mehr darum, dass man das Gespräch wieder weckt um das Schweizer Filmerbe, darum, dass die Leute sich wieder bewusst sind, dass ein beachtenswertes Schweizer Filmerbe da ist.»

Mehr zum Angebot

Box aufklappen Box zuklappen

Hier geht's zu den neuen Kinderfilmen bei Filmo.

Schweizer Filme als Stream gibt's auch bei Play Suisse, der Streaming-Plattform der SRG.

Darum bietet Filmo zu den restaurierten Filmen auch die sogenannten «Featurettes», die rund zehnminütigen Hintergrunds- und Faktenfilme zu den einzelnen Titeln, die auch gratis auf der Filmo-Website oder auf YouTube zu sehen sind.

Immer im Bemühen, die reichhaltige Schweizer Filmgeschichte trotz globalem Streaming-Überangebot in Erinnerung zu rufen.

Radio SRF 2 Kultur, Kultur Aktualität, 26.11.2021, 7:06 Uhr

Meistgelesene Artikel