Zum Inhalt springen

Filmschatz Katzen brauchen furchtbar viel Musik – Disney’s «The AristoCats»

Ein Filmschatz, den Walt Disney noch kurz vor seinem Tod in Auftrag gegeben hat. Zum Glück nicht für die Katz.

Der zwanzigste abendfüllende Animationsfilm des Walt Disney Studios basiert auf einer verrückten, aber einfachen Prämisse: Eine alte, wohlhabende Dame beschliesst ihr beachtliches Vermögen ihrer Katzenfamilie zu vererben.

Trivia:

Box aufklappen Box zuklappen

«The AristoCats» war ursprünglich als zweiteiliger Live-Action Film geplant.

Dem Butler des Hauses gefällt dies gar nicht, hat er sich selbst Hoffnungen auf das Erbe gemacht. Das packende Abenteuer beginnt, als er die vornehmen Haustiere kurzerhand entführt. Sie entkommen ihm jedoch. Durch das ländliche Frankreich und das städtische Paris müssen sie nun ihren Weg zurück nach Hause finden

Die Shermans, ihr Erbe und «The AristoCats»

Französische Chansons und wilder Jazz. Die Musik ist ein wesentlicher Bestandteil des Charmes von «The AristoCats». Mitgeprägt haben den Soundtrack unter anderem die Brüder Robert B. und Richard M. Sherman. Sie komponierten mehrere Songs. Darunter auch das Titellied.

Die Sherman Brüder und Präsident Bush posieren gemeinsam für die Kamera
Legende: 2008 überreichte Präsident George W. Bush den Sherman-Brüdern die National Medal of Arts. Imago

Die Sherman-Brüder sind für viele der Disney-Hits der 60er und 70er Jahre verantwortlich. Zusammen haben sie über 200 Lieder geschrieben. Unter anderem gehören zu ihren grossen Hits:

  • «It’s a small world» (Disney-Themenpark Song)
  • «I wanna be like you» aus «The Jungle Book»
  • «Supercalifragilisticexpialidocious» aus «Mary Poppins»

Für «Mary Poppins» gewannen sie 1966 gleich zwei Oscars. Einen in der Kategorie «Beste Filmmusik» und einen für das Lied «Chim Chim Cher-ee» als «Bester Song».

Für das Titellied von «The AristoCats» hatten die Shermans genaue Vorstellungen. Es sollte die Stimmung des Filmes einfangen und die Zuschauer sofort nach Paris versetzen. Um diese Vision zu realisieren, überredeten sie Maurice Chevalier, das Mikrofon noch einmal in die Hand zu nehmen. Die damals 87-jährige Chansonlegende war zu diesem Zeitpunkt nämlich bereits im Ruhestand. Die Stimme des Sängers mit dem Übernamen «Mr. Paris» passt perfekt zur idyllischen Welt der aristokratischen Katzen zu Filmbeginn.

Auf Samtpfoten durch die Generationen

2003 wurde beim Disney-Channel darüber diskutiert, eine Serie über die Kätzchen Marie, Berlioz und Toulouse als Teenager zu produzieren. Diese Idee wurde jedoch genauso verworfen, wie die Fortsetzung des Originals. Letztere hätte 2005 in die Kinos kommen sollen.

Briefmarke auf dem Edgar der Butler abgebildet ist
Legende: Kongolesische Briefmarke von 2007 mit Edgar dem Butler. Colourbox

Ein Revival für «The AristoCats» gab es also weder auf der Leinwand noch im Fernsehen. Trotzdem hat man die niedlichen Kätzchen auch nach 46 Jahren noch nicht vergessen. Im Gegenteil: Sie erfreuen sich noch immer weltweiter Beliebtheit.

Wie die meisten anderen Disney-Filme wurde «The AristoCats» in späteren Jahren wiederaufgeführt. In den USA und Italien gab es sogar jeweils zwei Reprisen. In der Demokratischen Republik Kongo waren die Charaktere 2007 auf Briefmarken abgebildet. Und in Japan erfährt das romantische weisse Kätzchen Marie gerade eine Comeback. Seit 2015 erlebt sie in der Manga-Serie «Miriya & Marie» ihre eigenen Abenteuer.

Meistgelesene Artikel