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Franz Schnyder Die ersten Schweizer Heimatfilme in Farbe

Der Schweizer Regisseur Franz Schnyder war ein Pionier, denn er schuf die ersten Heimatfilme in Farbe. Und das mit grossem Erfolg: Dank prächtiger Bergkulisse und blühender Almweiden schaffte es der erste Schweizer Farbfilm «Heidi und Peter» sogar in den USA ins Kino.

Heimatfilm in Farbe

«Heidi und Peter» (1955)

Mit «Heidi und Peter», der Fortsetzung des erfolgreichen «Heidi»-Films, schaffte Franz Schnyder die erste Schweizer Spielfilmproduktion in Farbe. Für die Verfilmung von Johanna Spyris erfolgreichem Roman konnte die Originalbesetzung verpflichtet werden.

Das beliebteste Kinderpaar der Schweiz inmitten idyllischer Bergpracht, und dies erst noch in Farbe, sorgte für Begeisterung. Die auf den internationalen Markt ausgerichtete Produktion war ein voller Erfolg – mit einer Reichweite bis in die USA.

«Zwischen uns die Berge» (1956)

Ein Jahr nach «Heidi und Peter» inszenierte Franz Schnyder den Heimatfilm «Zwischen uns die Berge». Das bedrückende Drama rund um einen angehenden Schweizergardisten handelte von der Konkurrenz zweier Burschen und ihrer Liebe für dieselbe Frau. Gedreht wurde erneut in Schweizer Alpen sowie im Vatikan.

Die Regie übernahm Schnyder diesmal jedoch nur widerwillig: aus vertraglichen Gründen schuldete er der Produktionsfirma «Praesens-Film» noch einen Film. Das Drama verfehlte bei den Zuschauern die gewünschten Reaktionen. Die Kritiken waren vernichtend, der kommerzielle Erfolg hielt sich in Grenzen.

«Die sechs Kummerbuben» (1967)

Der letzte Spielfilm unter Franz Schnyders Regie entstand Ende der 60er Jahre. Nach 30jähriger Tätigkeit und 13 Filmen bildeten «Die sechs Kummerbuben» den Abschluss seiner vielseitigen Karriere. Der beliebte Roman von Elisabeth Müller war die Grundlage der Chronik um Höhen und Tiefen einer kinderreichen Tagelöhnerfamilie.

Der Film konnte nicht an dessen Erfolg anknüpfen. Im Kino lief er wegen mangelndem Interesse nur für kurze Zeit. Die Kritiker sowie junge Berufskollegen hielten Schnyder vor, die Serie um Familienzusammenhalt in ländlicher Idylle entspreche so gar nicht dem Zeitgeist.

Doch Schnyder gelangte mit seinem letzten Werk doch noch zu Ruhm. Die gleichnamige, aus dem Filmmaterial geschnittene Fernsehserie wurde ein Renner. Die 13 Folgen der Geschichte um die «Kummerbuben» wurde gar ins amerikanische Fernsehen verkauft, eine echte Ausnahme.

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