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Julia Roberts, die Königin der Rom-Coms wird 55
Aus Kultur Webvideos vom 04.10.2022.
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Julia Roberts wird 55 Die Königin der Rom-Coms kehrt zu ihren Wurzeln zurück

«Pretty Woman» machte Julia Roberts 1990 zum Star: Rückblick auf eine Traumkarriere mit Blitzstart und Happy End.

«Pretty Woman» ist Cinderella in modern. Oder zumindest modern im Sinne der 1990er-Jahre. Ein armes Mädchen (Julia Roberts als Prostituierte Vivian) wird vom reichen Prinzen (Richard Gere als Business-Millionär Edward) aus der Gosse geholt, sie verlieben sich und bleiben sich ewig treu.

Mehr ist da nicht, und doch wurde «Pretty Woman» ein Film für die gefühlte Ewigkeit.

Richard Gere angefleht

Das Duo Gere/Roberts in den Hauptrollen war keineswegs von Anfang an gesetzt. Richard Gere lehnte die Rolle mehrfach ab.

Mann im Anzug und Frau im Sommerkleid himmeln sich an.
Legende: Ein Blick für die Ewigkeit: Julia Roberts und Richard Gere in «Pretty Woman», der erfolgreichsten Rom-Com aller Zeiten. imago cinema publishers collection

Julia Roberts musste Gere dazu überreden, wie sie in Interviews erzählt: «Ich war eingeschüchtert, weil Richard eine grosse Nummer war. Ich habe ihn angefleht, die Rolle anzunehmen und war mit allem einverstanden, was er sagte. Er hat schliesslich zugesagt und damit unser beider Leben verändert».

Klischees und Oberflächenzauber

«Pretty Woman» löste einen Boom für romantische Komödien aus – der Film gilt bis heute als Standardwerk des Genres. Dabei trieft er von Klischees.

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Ode an ein Lachen: Julia Roberts wird 55
aus Kultur aktuell vom 28.10.2022. Bild: Imago Images
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Die Kinozeitschrift «Hollywood Reporter» brachte es auf den Punkt: «Der Film zeigt eine fast überirdische Missachtung der Gefühle von Frauen (…), aber die Komödie ist so geschickt gemacht, dass das Publikum über den polierten Oberflächenzauber hinweg zu lachen vermag».

Filmplakat mit Mann und Frau, die Rücken an Rücken stehen.
Legende: Nur Julia Roberts' Kopf ist echt: Für das Filmplakat und «gewisse» Szenen liess sich die Schauspielerin durch ein Bodydouble ersetzen. IMAGO / Milestone Media

Dass im Film eine mikrodosierte Portion Erotik mitschwang, schadete nicht. Für Julia Roberts war es aber anscheinend zu viel: Sie liess sich für die aufregenden Bettszenen mit Richard Gere durch ein Bodydouble ersetzen.

Erfolg auch ohne Lächeln

Julia Roberts Markenzeichen ist ihr herzerwärmendes Lachen, dafür wird sie vom Publikum geliebt. Die ersten Jahre nach «Pretty Woman» wurde Roberts mehrheitlich für leichte bis seichte Filme gebucht, in denen sie viel zu lachen hatte.

Aber auch Filme ohne ihr Kichern funktionierten. Dramen wie «Erin Brockovich» (2000) oder «Money Monster» (2016) brachten Roberts viel Anerkennung ein.

Für das biografische Justiz-Drama «Erin Brockovich», das Roberts auf dem Höhepunkt ihrer Karriere drehte, kassierte sie eine Rekordgage von 20 Millionen US-Dollar.

Frau in roter Bluse, Goldgürtel, Lederrock und Sonnenbrille schaut provokativ-verärgert in die Kamera.
Legende: Julia Roberts als umwerfende Umweltaktivistin Erin Brockovich im gleichnamigen Film. Für die Rolle erhielt sie den Oscar als beste Hauptdarstellerin. imago entertainment pictures

Ab den 1990er-Jahren bis in die erste Hälfte der 2000er gehörte Julia Roberts zu den bestbezahlten Schauspielerinnen Hollywoods.

Das grosse Rom-Comeback

Fast 20 Jahre lang hat Julia Roberts die Finger von romantischen Komödien und grossen Hauptrollen gelassen. «Weil einfach kein gutes Drehbuch dabei war», wie sie kürzlich der New York Times erzählte.

Dass sie in dieser Zeit eher in kleineren Rollen oder Ensemblefilmen zu sehen war, hatte alltägliche Gründe: «Weil ich mit der Erziehung unserer drei Kinder beschäftigt gewesen bin und einen Ehemann mit sehr unregelmässigen Arbeitszeiten habe.» Roberts ist mit dem Kameramann Danny Moder verheiratet.

Die Durststrecke für Rom-Com-Fans hat Julia Roberts diesen Herbst beendet: In der Hollywoodkomödie «Ticket to Paradise» kehrt sie in einer grossen Rolle auf die Leinwand zurück. George Clooney, ihren Filmpartner, musste sie für den Part an ihrer Seite allerdings nicht anflehen.

Radio SRF 1, 28.10.2022, 16:12 Uhr.

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