In der neuen SRF-Krimikomödie «Die Beschatter» eröffnet der Ex-Polizist Leo Brand (Roeland Wisnekker) eine Detektivschule und wirft seinen bunten Haufen dilettantischer Detektivinnen und Detektive direkt ins kalte Wasser.
Regisseur Michael Steiner über den schwierigen Spagat zwischen Spannung und Humor und die Besonderheiten des Drehorts Basel.
SRF: «Die Beschatter» spielt in Basel. Wie war es für Sie, dort zu drehen?
Michael Steiner: Wunderbar, ich habe nämlich nie zuvor in Basel gedreht. Die Stadt hat optisch viel zu bieten. Mit dem Rheinhafen und mit der Industrie ist das für einen Filmemacher ein Traumgebiet.
Was macht Basel für «Die Beschatter» so attraktiv?
Ich habe bewusst das düstere und industrielle Basel gesucht, ein Basel also, das man so nicht kennt. Detektiv-Serien spielen ja für gewöhnlich in den Milieus abseits der Sehenswürdigkeiten.
Beim Humor muss der Humor stimmen – und bei der Spannung eben die Spannung.
Eingebaut habe ich das touristische Basel trotzdem. Das gehört sich einfach, wenn man es mit einer so schönen Schweizer Stadt zu tun hat.
Neben Rhein und Dreiländereck macht Basel auch sein Dialekt aus. In «Die Beschatter» ist aber nicht nur Baseldeutsch zu hören.
Man hört der Serie an, dass sie aus Basel kommt, hier ist sie verankert. Damit es aber auch eine nationale Serie wird, haben wir ein paar Figuren mit Menschen aus anderen Kantonen besetzt.
«Die Beschatter» ist eine Krimikomödie. Was macht die gute Mischung zwischen Krimi und Komödie aus?
Spannung und Humor müssen im richtigen Moment wechseln. Das war die grosse Schwierigkeit. Damit so etwas funktioniert, braucht es ein gutes Drehbuch und eine konsequente Umsetzung.
Beim Humor muss der Humor stimmen und bei der Spannung eben die Spannung. Zwischentöne sind da gefährlich. Spannende Szenen mit Humor aufzupeppen ist schwierig. Die Dosierung muss stimmen.
Sie bringen mit der Figur des Leo Brand den klassischen Detektiv zurück. Wie holt man den in eine moderne Schweiz?
In «Die Beschatter» geht es um eine Detektivschule. Also nicht um den Privatdetektiv als Einzelkämpfer wie etwa im Film Noir.
Bei einer Serie muss man mehr Kompromisse eingehen als bei einem Spielfilm.
Dadurch entsteht eine Dynamik zwischen dem «Lonely Wolf» Leo Brand und seinen Schülerinnen und Schülern. Das macht den Unterschied zu anderen Detektivserien aus.
«Die Beschatter» ist Ihre erste Serie. Wie haben Sie diese Herausforderung gemeistert?
Es war nicht nur für mich die erste Serie, sondern auch für meine ganze Spielfilm-Crew. Eine der grossen Herausforderungen ist die Zeit. Bei einer Serie müssen pro Drehtag sechs Minuten Spielzeit gedreht werden, bei einem Film sind es nur drei Minuten.
Bei einer Serie muss man mehr Kompromisse eingehen, da man schneller mit dem Take zufrieden sein muss. Man kann nicht alles bis ins letzte Detail noch mal drehen. Aber wenn das alles auf einem guten Niveau stattfindet, ist auch das kein Problem.
Das Gespräch führte Suad Demiri.