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Film & Serien «Lina»

Die rebellische Lina wird Opfer fürsorgerischer Zwangsmassnahmen: Aufgrund ihres «lasterhaften Lebenswandels» wird das 17-jährige Mädchen von den Behörden zur Umerziehung gezwungen. Rund 40 Jahre später begegnet sie ihrem Sohn, den sie im Gefängnis geboren und zur Adoption hat freigeben müssen.

Ein Dorf im Zürcher Oberland, späte 1960er-Jahre. Lina (Rabea Egg) ist 17, lebenshungrig und unangepasst. Sie lebt bei ihren Eltern in bescheidenen Verhältnissen, arbeitet im Lebensmittelladen des kleinen Dorfes. Lina träumt von einem Leben mit Julian (Flurin Giger), ihrer grossen Liebe, und davon, mit ihm in Südfrankreich ein Pferdegestüt zu führen.

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Sonntagabend um 20:05 Uhr auf SRF 1

Doch die Beziehung zu dem aus gutem Hause stammenden Julian missfällt nicht nur den Eltern der beiden Jugendlichen, sondern nach und nach auch dem Behördenmitglied Fruttiger. Er macht sich Sorgen um die Familie Trachsler. Vater Kurt (Alexander Seibt) ist Gelegenheitstrinker und immer wieder ohne feste Arbeit. Lina scheint es ihm ein bisschen zu oft und mit jedem lustig zu haben.

Falsche Anschuldigungen

Nach einem Reitausflug mit Julian wird Lina auf dem Heimweg von Walter (Julian Köchlin) bedrängt, dem Sohn des Gemeindepräsidenten. Dieser hat schon lange ein Auge auf Lina geworfen. Als Walters Vater (Stéphane Maeder) durch Linas Schreien geweckt wird, kehrt Walter die Situation um und bezichtigt nun Lina. Sie wird vor die Fürsorgebehörde zitiert und erhält eine Verwarnung.

Ein heimlicher Ausflug mit Julian nach Zürich und ungerechtfertigte Vorwürfe des Ladenbesitzers, es fehle oft Geld in der Kasse, bringen das Fass zum Überlaufen: Lina wird zur «Nacherziehung» in ein Heim eingewiesen. Doch Julian hilft Lina zu verschwinden. Übermütig und siegessicher verstecken sie sich in einer Kommune in Zürich. In dieser Nacht schlafen sie zum ersten Mal miteinander und beschliessen, ihren Traum wahr zu machen und nach Südfrankreich zu reisen.

Tags darauf fangen Polizisten und Julians Vater (Mark Kuhn) das Paar ab. Julian wird zum Studium in die USA abgeschoben, Lina kommt - nach einer psychiatrischen Abklärung, bei der ihr eine schwere Störung der Verhaltensweise attestiert wird - in die Frauenvollzugsanstalt Hindelbank.

Gefängnisaufenthalt mit Folgen

Eingesperrt mit Schwerverbrecherinnen und anderen «administrativ Versorgten» durchlebt Lina Demütigung, Zwangsarbeit und ein Anstaltsregime, an dem sie zu zerbrechen droht, vor allem als sie bemerkt, dass sie mit Julians Kind schwanger ist. Für eine Abtreibung ist es zu spät, und die Anstaltsleitung, die Fürsorgebehörde und auch Linas Mutter drängen sie dazu, das Kind zur Adoption freizugeben. Am Ende ihrer seelischen Kräfte willigt Lina ein. Das Kind wird ihr nach der Geburt gleich weggenommen. Einige Monate später wird sie aus dem Gefängnis entlassen.

Erst 40 Jahre später wird Lina (Elisabeth Niederer) von ihrem Sohn Daniel (Fabian Krüger) auf dem kleinen Pferdegestüt im Jura, wo sie nach ihrer Entlassung untergekommen ist, aufgesucht. Zum ersten Mal kann sie von ihren Erlebnissen, aber auch von ihren grossen Träumen und Hoffnungen von damals erzählen. Dies führt nach und nach zu einer heilsamen Annäherung und stillen Versöhnung zwischen Mutter und Sohn.

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