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Nach Streit um Polanski Die Führung der César-Akademie tritt geschlossen zurück

Ein Paukenschlag: In der Debatte um den neuen Polanski-Film zieht der Vorstand der César-Akadmie einen Schlussstrich.

Endlich wieder Ruhe: Dies erhofft sich der Vorstand der französischen César-Akadmie mit einem radikalen Schritt – dem kollektiven Rücktritt. Dies hat die César-Führung gestern Donnerstagabend mitgeteilt.

Umstrittene Polanski-Nominierung

Hintergrund des Entscheids ist die Nominierung des umstrittenen Filmemachers Roman Polanski.

Die Akademie war jüngst unter Beschuss geraten, weil sie das Drama «J'accuse» des mit Vergewaltigungsvorwürfen konfrontierten Filmemachers Polanski in zwölf Kategorien nominiert hatte – unter anderem als bester Film und für die Auszeichnung als bester Regisseur. Polanski führt die Nominierungen für den Filmpreis César damit an.

400 Filmschaffende verlangten eine Reform

Kurz vor dem Filmstart im vergangenen November hatte ein früheres Model Polanski vorgeworfen, sie 1975 vergewaltigt zu haben. Der Filmemacher bestreitet den Vorwurf. Frauenrechtlerinnen forderten deshalb die Absetzung des Films.

Am Montag hatten rund 400 Filmschaffende in einer in der Zeitung «Le Monde» veröffentlichten Stellungnahme eine «tiefgreifende Reform» der César-Akademie gefordert. Sie warfen der Institution unter anderem Intransparenz vor.

Nun also ein radikaler Schlussstrich: Um die Filmschaffenden des Jahres 2019 zu ehren und wieder Ruhe einkehren zu lassen, habe die Leitung sich zu diesem Schritt entschlossen, schreiben sie in ihrer Mitteilung.

Sendung: Radio SRF 2 Kultur, Kultur aktuell, 14.02.2020, 6 Uhr

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