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«Der Bär in mir» – Dokumentarfilm mit David Bittner
Aus 10 vor 10 vom 11.12.2019.
abspielen. Laufzeit 4 Minuten 22 Sekunden.
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Neu im Kino «Der Bär in mir»: In der Wildnis unter Freunden

Roman Droux’ Dokumentarfilm bietet intime Einblicke in das Leben der Grizzly-Bären Alaskas.

David Bittner sitzt im Gras, irgendwo in der Wildnis Alaskas, kaum zwei Meter neben einer ausgewachsenen Grizzly-Bärin.

«Luna» hat der Biologe seine Kumpanin getauft. Die Vertrautheit zwischen Tier und Mensch ist zu spüren – David Bittners Ruhe verblüffend.

«Luna kenne ich schon seit Jahren. Da bin ich völlig entspannt. Komische Situationen erkennt man in der Regel schon auf grössere Distanz hinweg», sagt der Berner, der heute im Aargau lebt.

Die Aufnahme entstammt einem Vortrag David Bittners, in dem er von seinen Erkenntnissen über die im Westen Alaskas ansässige Grizzly-Population berichtet.

Drei Bären in der Dämmerung.
Legende: Mit beeindruckenden Bildern geizt «Der Bär in mir» nicht. Cineworx/Roman Droux

Keine konventionelle Tierdokumentation

Der Dokumentarfilmer Roman Droux besuchte einen dieser Vorträge. Er war von David Bittners Zugang zu den Bären beeindruckt und erkannte das Potenzial für einen Film, der mehr sein könnte als eine gewöhnliche Tierdokumentation.

Im Sommer 2013 begleitete der Filmer den Biologen auf einer seiner mehrmonatigen Expeditionen.

David Bittners Umgang mit seinen pelzigen Freunden ist erstaunlich. Heikle Situationen hat er erlebt – weiss diese aber einzuordnen.

«Solche Momente sind unangenehm, aber jede Fahrt mit dem Auto auf der Autobahn ist gefährlicher, als ein Tag, den man respektvoll in der Umgebung der Bären verbringt», sagte David Bittner.

Ihr Lager schützten die Männer trotzden mit einem Elektrozaun. Aber in erster Linie zeigt «Der Bär in mir» die Grizzlys von ihrer sympathischen Seite.

David Bittners vertrauter Umgang mit den Bären ermöglichte es dem Dokumentarfilmer Aufnahmen zu machen, die man so selten sieht. Grizzly-Bären untereinander, in einem ihrer letzten Refugien.

Intime Einblicke

Es sind beeindruckende Bilder herausgekommen: Es werden intime Einblicke in das Familienleben der Bären geboten, sieht verschiedene Techniken der Lachsjagd in Slow-Motion und lernt die Eigenheiten der verschiedenen Grizzlys kennen.

Besonders diese Einblicke in die individuellen Charaktere der verschiedenen Bären sieht man nicht in jeder Tierdokumentation.

Eine Bärenmutter sitzt mit ihren drei Jungen auf einer Wiese.
Legende: Diese Bärenfamilie kriegt man in Droux' Film des Öfteren zu sehen. Cineworx/Roman Droux

Ansteckender Enthusiasmus

Im Zentrum der Dokumentation steht der Enthusiasmus, den David Bittner verspürt, wenn er seine pelzigen Zeitgenossen beobachtet.

Seine Begeisterung wirkt ansteckend. So sehr, dass Teile des Publikums ihre Haltung zum Thema Bären in der Schweiz derjenigen des Biologen anpassen könnten.

Dieser würde sich freuen, wenn man die grossen Säuger auch hierzulande vermehrt wieder in der freien Wildbahn antreffen würde: «Der Bär ist ein Symbol für die Wildnis. Es geht der Natur besser, wenn er von sich aus wieder in die Schweiz kommt.»

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