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Neu im Kino Ein kommunistisches Känguru gibt Rechtspopulisten Saures

Mit der Komödie «Die Känguru-Chroniken» nimmt der Schweizer Regisseur Dani Levy Trump und Konsorten auf die Schippe.

Ein sprechendes Känguru (Stimme: Marc-Uwe Kling) und sein Loser-Mitbewohner (Dimitrij Schaad) nehmen’s mit einem rechtspopulistischen Millionär (Henry Hübchen) auf. Der will im multikulturellen Berliner Stadtteil Kreuzberg Wohnhäuser abreissen und einen riesigen Turm errichten.

Parallelen zu Trump, der AfD und anderen umstrittenen Parteien sind offensichtlich und gewollt, sagt Regisseur Dani Levy: «Das Thema ist einfach aktuell. Unsere Zeit steht unter dem Bann der rechten Politik. Das ist eine so rasante Entwicklung.»

Tierisch erfolgreich

Die Handlung hat Levy gemeinsam mit Autor Marc-Uwe Kling geschrieben. Ursprünglich wurden dessen Geschichten um das kommunistische Känguru als Podcast bei einem Berliner Radio gesendet. 2009 veröffentlichte er die lose verbundenen Episoden unter dem Titel «Die Känguru-Chroniken» als Buch.

Filmszene: Ein Känguru mit Boxhandschuh und ein Mann in Strickjacke schlagen die Fäuste aneinande rund grinsen.
Legende: Das Känguru mit seinem Mitbewohner, dem Kleinkünstler Marc-Uwe (Dimitrij Schaad). Filmcoopi

In Deutschland wurde es ein riesiger Erfolg. Genauso wie die 3 Nachfolger «Das Känguru-Manifest», «Die Känguru-Offenbarung» und «Die Känguru-Apokryphen». Auch in der Schweiz hat das Känguru seine Fan-Gemeinde.

Humor auf unterschiedlichen Niveaus

Dani Levy wurde durch seine beiden Kinder auf die Hörbücher aufmerksam. Erstaunt lauschte er den Dialogen, die aus dem Kinderzimmer drangen. «Ich fragte mich: Was verstehen die zwei überhaupt? Warum finden sie das lustig?»

Klar: Die Geschichten strotzen nur so vor anarchisch-kindlichem Humor. Zugleich sind sie aber auch voller Gesellschaftskritik, sowie politischer und popkultureller Anspielungen.

Filmbild: Sechs Menschne stehen auf einer Strasse vor einem zertrümmerten Auto. Im Vordergrund ein älterer Mann mit Anzug und eine Frau im Mantel. Dahinter drei Männer und eine Frau in schmutziger, schlecht sitzender Kleidung.
Legende: Keine Sympathiebolzen: Die Rechten im Film. Filmcoopi

Diese wollte der Regisseur unbedingt auch im Film haben. Schon mit früheren Arbeiten hatte er versucht, politisch brisante Themen durch Humor zu verarbeiten. So drehte er 2007 die Komödie «Mein Führer – die wirklich wahrste Wahrheit über Adolf Hitler» mit Helge Schneider in der Hauptrolle.

Die Verfilmung nach Marc-Uwe Klings Idee

Box aufklappen Box zuklappen
Ein Mann steht mit Bademantel in einer Küche und macht Eierkuchen in einer Bratpfanne.

Der sympathische Loser-Mitbewohner des Kängurus heisst Marc-Uwe. Wie Autor Marc-Uwe Kling. Dieses Alter Ego bringt die politische Haltung des Films mit viel Selbstironie rüber.

Den Kids wird das Känguru am besten gefallen. Weil es als Seelenverwandter von Pippi Langstrumpf keine Angst vor bösen Männern hat.

Cynthia Ringgenberg

Rechte gleich doof und böse

Die Rollenverteilung in Levys neuen Film ist simpel: Wer politisch rechts steht, ist doof und böse. So einfach sei das in der echten Welt natürlich nicht, sagt Dani Levy.

«Der Film soll unterhalten. Gut gegen Böse – wie im Comic», fügt er hinzu. «Aber die Haltung des Films ist schon deutlich links und sehr antikapitalistisch. Es ist unsere Haltung.»

Levy ist sich sicher: Der Humor wird trotzdem nicht nur bei Linken ankommen. Mit den Büchern hat Marc-Uwe Kling das bereits geschafft.

Kinostart: 5.3.2020

Sendung: Radio SRF 2 Kultur, Kontext, 5.3.2020, 09:02 Uhr.

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