In unruhigen Zeiten politisch Farbe bekennen. Darum geht es im Kern in «Fantastic Beasts: The Crimes of Grindelwald», wie die Fortsetzung mit vollem Titel heisst.
Doch Newt Scamander (Eddie Redmayne), der Held der Fantastic-Beasts-Reihe, will lieber zwischen Menschen und Magiern vermitteln. «Ich schlage mich auf keine Seite», antwortet er darum seinem Bruder Theseus, als dieser ihn dazu zwingen will, Partei zu ergreifen.
Gegenüber seinem Bruder Theseus bleibt Newt hart. Dafür kommt er der Forderung seines ehemaligen Professors Albus Dumbledore (Jude Law) nach.
Der möchte, dass Newt den schwarzen Magier Grindelwald (Johnny Depp) aufspürt. Denn dieser ist getrieben von einer dunklen Vision: Er plant die absolute Herrschaft der «Reinblütigen» über all diejenigen, die nicht zaubern können.
Das gefährlichste Zitat
Der fanatische Magier Gellert Grindelwald spricht in einer Art Arena zu seinen Anhängern: «Meine Brüder, meine Schwestern. Der Moment ist da, um unseren rechtmässigen Platz einzunehmen. In einer Welt, in der wir Zauberer frei sind.»
Nach diesen verführerischen Worten des Demagogen sieht man auf der Leinwand einen Atompilz, der das kommende Unheil vorwegnimmt.
Der Schauspieler
Callum Turner übernimmt in der Fortsetzung der Filmreihe die Rolle von Theseus Scamander. Es ist sein erster Auftritt im Harry-Potter-Universum. Theseus ist der ältere Bruder von Newt Scamander und Kriegsveteran aus dem 1. Weltkrieg.
Militärisch angehauchte Parts scheinen dem jungen Engländer zu liegen. Im Drama «Queen and Country» spielte er den 18-jährigen Bill, der 10 Jahre nach dem 2. Weltkrieg zum Militärdienst einberufen wird. Neben seiner Schauspielkarriere ist der Brite auch Model.
Fakten, die man wissen sollte
Im Vorfeld der Dreharbeiten wurde Harry-Potter-Erfinderin J.K. Rowling kritisiert, dass sie ausgerechnet Johnny Depp für die Titelrolle des Magiers Grindelwald engagiert hatte. Grund für die Entrüstung: Johnny Depp war Mitte 2016 von seiner Ex-Frau Amber Heard wegen häuslicher Gewalt angezeigt worden.
Drehbuchautorin Rowling verteidigte die Entscheidung auf ihrer Webseite wie folgt: «Angesichts unserer Einschätzung der Lage fühlen sich die Filmemacher und ich nicht nur wohl damit, an unserem Cast festgehalten zu haben. Wir sind wirklich glücklich, dass Johnny eine wichtige Rolle in den Filmen spielen wird.»
Amber Heard und Johnny Depp einigten sich später auf einen aussergerichtlichen Vergleich.
Das Urteil
«Fantastic Beasts: The Crimes of Grindelwald» packt viel zu viele neue Charaktere in die Geschichte. Die vielen frischen Gesichter werden für Zuschauer, die sich im Harry-Potter-Kosmos nicht so gut auskennen, allmählich zum Problem: Die Fantasy-Film-Reihe braucht unendlich viel Zeit, um zu erklären, wer wem wann was angetan hat. Kostbare Zeit, die auf Kosten der Spannung geht.
Die Fortsetzung der Filmreihe ist reine Marketing-Strategie. Einziges Ziel: Mit dem Immergleichen viel Kohle zu machen. Diesen Film muss man sich echt nicht antun.
Kinostart: 15.11.2018