Zehn Millionen US-Dollar spielte Joel Schumachers Sci-Fi-Psycho-Thriller «Flatliners» in den Vereinigten Staaten an seinem Eröffnungswochenende im August 1990 ein. Damals reichte diese Summe noch für Platz eins in den Kino-Charts aus.
Es geht um Leben und Tod
Der Plot ist schnell erzählt: Fünf Medizinstudenten experimentieren mit Nahtod-Erfahrungen, um herauszufinden, ob es ein Leben nach dem Tod gibt.
Dafür befördern sie sich mithilfe modernster (unbeaufsichtigter) Krankenhaus-Technologie für einige Minuten ins Jenseits und wieder zurück.
Das bleibt nicht ohne Folgen: Bald werden die überambitionierten Studenten von unheimlichen Gestalten angegriffen. Irgendwas haben all diese Attacken mit ihrer Vergangenheit zu tun.
Junge Stars
Das geglückte Startwochenende hatte die Originalversion von «Flatliners» vor allem einem Cast zu verdanken, der gespickt war mit jungen, aufstrebenden Schauspielstars.
Dazu zählte neben Kiefer Sutherland und Kevin Bacon auch die damals erst 22-jährige Julia Roberts. Ihr war wenige Monate zuvor der Durchbruch mit «Pretty Woman» gelungen.
Die Formel bleibt gleich
Ein gutes Vierteljahrhundert später setzt auch Niels Arden Oplev («Verblendung»), der Regisseur der Neuauflage, auf den ein oder anderen bekannten Namen.
Als todesmutige Ärzte in spe sind diesmal unter anderem Ellen Page («Inception»), Nina Dobrev («The Vampire Diaries») und Diego Luna («Rogue One») zu sehen.
Müder Stilmix
So richtig gebracht hat das nichts: Denn über seine Laufzeit von 110 Minuten liebäugelt die 2017er-Version von «Flatliners» mit den Stilmitteln verschiedener Genres, ohne sich einem davon vollends zu verschreiben oder sie alle auf einfallsreiche Art und Weise zu vermengen.
Um sich das Prädikat Horrorfilm zu verdienen, schockiert das Remake nicht ausreichend. Um als Science-Fiction durchzugehen, gibt es sich zu schnell mit dürftig dahingetexteten pseudowissenschaftlichen Dialogfetzen zufrieden und zum Thriller fehlt die Spannung.
Man kann Joel Schumachers Original so einiges vorwerfen – beispielsweise seine undurchsichtige Plot-Entwicklung oder die visuelle Aufmachung, die im Nachhinein als Vorbote für seine Batman-Kitschfestivals verstanden werden darf – allerdings hat der Film eine gewisse Tonalität eingehalten.
Das lässt sich von der Neuauflage nicht behaupten.
Kinostart: 30.11.2017