Sowjetunion 1953: Der Diktator Josef Stalin terrorisiert das russische Volk. Politische Gegner lässt er einsperren, foltern oder töten. Überall wird er gefürchtet. Bis Stalin eines Tages einen Schlaganfall erleidet. Seine fünf engsten Berater, darunter Nikita Chruschtschow, stehen nach seinem Tod vor dringlichen Aufgaben: Sie müssen ein pompöses Staatsbegräbnis organisieren, Stalins Kinder ruhigstellen, Proteste verhindern und Landesverräter entlarven. Doch vor allem muss die Frage von Stalins Nachfolge geregelt werden. Ein blutiger, skrupelloser Machtkampf zwischen den Männern beginnt.
Das schwärzeste Zitat
Stalins Sohn Wassili ist ein Alkoholiker. Nach dem Tod des Vaters kommt er nach Moskau. Eines wollen Nikita Chruschtschow und seine Konkurrenten im Machtkampf nicht: Dass Wassili vor die Öffentlichkeit tritt. Weil er seltsame Verschwörungstheorien über den Tod seines Vaters hat.
Als Wassili meint: «Ich will an der Beerdigung meines Vaters eine Rede halten», antwortet Chruschtschow: «Und ich will mit Grace Kelly schlafen.» Die schöne Grace Kelly war ein grosser Hollywood-Star in den 1950ern. Chruschtschow hat nie mit ihr geschlafen, aber Wassili bekam seine Rede.
Der Regisseur
Der schottische Regisseur Armando Iannucci ist kein Neuling im Genre der Politsatire. In der britischen Serie «The Thick of It» und dem Spielfilmableger «In the Loop» wirft er einen ironischen Blick auf die englische Regierung. In seiner amerikanischen Comedy-Serie «Veep» kämpft eine US-Vizepräsidentin mit den Anforderungen im Job. Der 54-jährige Iannucci ist bekannt für seine scharfzüngigen, humorvollen Werke.
Fakten, die man wissen sollte
«The Death of Stalin» basiert auf wahren Ereignissen. In Russland darf die Satire nicht gezeigt werden. Grund dafür war der Brief eines Komitees, welches das Kulturministerium berät und aus Politikern und Kulturschaffenden besteht.
In dem Schreiben stand, dass «The Death of Stalin» Extremismus verbreite und beleidigend wäre. Daraufhin verbot der Kulturminister den Film - obwohl die Verleihlizenz bereits erteilt war. Kinos, die «The Death of Stalin» trotzdem zeigten, wurden von der Polizei geschlossen. Stalin ist eine ambivalente Figur in Russland: Seine Greueltaten werden verurteilt, als Sieger des Zweiten Weltkriegs wird er aber von vielen verehrt.
Das Urteil
Was die gelungene Polit-Satire «The Death of Stalin» absolut sehenswert macht, sind die Schauspieler. Steve Buscemi als Nikita Chruschtschow und Simon Russel Beale als Geheimdienstchef Lawrenti Beria liefern sich einen köstlich-gnadenlosen Machtkampf. Und auch die britische Monty-Python-Legende Michael Palin als Aussenminister Molotov ist wunderbar.
Kinostart: 12.4.2018