Die Verteidiger unserer Galaxie sind zurück. Und sie halten an vielem fest. Nicht nur an ihren schicken schwarzen Anzügen. Doch dazu später mehr. Zuerst zu den News: Von der alten Besetzung ist nur noch die Chefin übriggeblieben: Agentin O (Emma Thompson).
Deren grösste Sorge ist die Sicherheit ihrer Organisation, die ein Maulwurf zu untergraben droht. Um diesen zu finden, setzt sie auf frische Kräfte: Agent H («Thor»-Darsteller Chris Hemsworth) und Agentin M (Tessa Thompson, bekannt als «Valkyrie» aus dem Marvel-Universum).
Das schwärzeste Zitat
Agentin O (Emma Thompson) stellt ihre Organisation selbstbewusst vor: «Wir sind die Männer in Schwarz.» Agentin M (Tessa Thompson) entgegnet irritiert: « Männer in Schwarz?»
Eine Reaktion, die bei Agentin O einen wunden Punkt trifft, wie ihre Antwort beweist: «Fang nicht damit an! Dieses Gespräch habe ich satt. Die scheinen den alten Namen noch nicht loslassen zu können. Es ist ein Prozess, der wohl noch eine Weile braucht.»
Die Schauspieler
Tessa Thompson und Chris Hemsworth haben einiges gemeinsam. Beide wurden 1983 geboren, beide gehören in Hollywood derzeit zu den gefragtesten jungen Darstellern.
Die knapp zwei Monate jüngere Tessa Thompson ist Kinogängern seit «Creed» ein Begriff: Als starke Frau, die Rockys Zögling im ersten Teil der Boxersaga den Kopf verdreht. Und die ihrem Adonis in Teil zwei eine Tochter schenkt.
Daneben markierte Thompson auch in der Hitserie «Westworld», sowie zwei Superhelden-Filmen Präsenz. In «Thor: Ragnarok» und «Avengers: Endgame» trumpfte sie jeweils an Chris Hemsworths Seite auf.
Nun sollen die zwei Sympathieträger als Agentenduo Will Smith und Tommy Lee Jones beerben. Als neue Aushängeschilder der «Men in Black», die inzwischen in allen Herren Länder operieren.
Fakten, die man wissen sollte
New York ist nicht der einzige Ort, der die Immigration aus dem All bekämpft. Auch in London unterhalten die «Men in Black» ein geheimes Büro. Von dort aus bereisen sie weltmännisch anmutende Destinationen wie Paris oder Marrakesch.
Das ist eine von erstaunlich wenig Neuerungen, die den Machern eingefallen sind. Diese wirkt aber denkbar unoriginell, zumal Schauplatzwechsel im Agentenfilm-Genre eine lange Tradition haben. James Bond und seine Nachahmer lassen grüssen.
Vermutlich liess der grosse Erfolg der Vorgängerfilme grössere Änderungen schlichtweg nicht zu. Schliesslich spielten die ersten drei Teile gemeinsam fast 1,7 Milliarden Dollar ein. Warum also das simple Muster verändern, wenn sich damit richtig gut Geld verdienen lässt?
Das Urteil
Kino vom Reissbrett: Zeitlos schicke Outfits, coole Sprüche und eine bunte Palette von Ausserirdischen. Mehr scheint es nicht zu brauchen, um einen internationalen Hit zu landen. Okay: Will Smith und Tommy Lee Jones haben damals auch reichlich zum Erfolg beigetragen.
Doch wenn Hollywood etwas aus den letzten Jahren gelernt hat, dann dies: Die Marke zählt. Schauspieler sind im zunehmend von Superhelden dominierten Kino-Kosmos dagegen ersetzbar. Die Hauptrollen mit Darstellern zu besetzen, die das Publikum bereits aus dem Marvel-Universum kennt, macht also durchaus Sinn.
Tessa Thompsons sympathisches Schmunzeln und Chris Hemsworths königliches Grinsen: Gerne hätten wir uns davon anstecken lassen. Doch Hammer-Gags, wie einst in «Thor», kommen hier nur spärlich vor. Der vierte «Men in Black» ist – trotz perfekt sitzender Anzüge – letztlich nur Kino ab der Stange.
Kinostart: 13.6.2019