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Darum ist «Guardians of the Galaxy Vol. 3» ein Hingucker
Aus Audio Aktuell SRF 3 vom 04.05.2023. Bild: Disney
abspielen. Laufzeit 3 Minuten 12 Sekunden.
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Neu im Kino Ohren auf: «Guardians of the Galaxy Vol. 3» lebt von seiner Musik

Der dritte Film um Chris Pratt, Zoe Saldana und Dave Bautista ist anders. Das zeigt ein Blick auf seinen Soundtrack – und in die Vergangenheit.

Die Musik gab bei den Abenteuern der Weltraum-Freaks von «Guardians of the Galaxy» schon immer den Ton an. Ohne Soundtrack wäre die Geschichte um Peter Quill alias Star Lord, den Baum Groot, den sprechenden Waschbär Rocket, die Killerschwestern Gamora und Nebula und andere nur halb so unterhaltsam gewesen.

die Guardians gehen durch eine Halle.
Legende: Die «Guardians» als Gelddruckmaschine: Die ersten beiden Filme spielten weltweit über 1.5 Milliarden US-Dollar ein. Disney

Das zeigen schon die Filmtitel: Die Teile heissen jeweils Volume 1, 2 und 3. Dabei verrät der erste Song im Film dem Publikum, was es erwartet.

Sonniger Siebziger-Sound

In Vol. 1 war es etwa der 1970er-Hit  «Come and Get Your Love» der Band Redbone. Ein relaxter, heiterer Song. Diese Stimmung zieht zu durch den ganzen Film. Star Lord hört ihn, während er singend und tanzend über einen fremden Planeten schlendert, um einen Diebstahl zu begehen.

Chris Pratt tanzt grisend
Legende: Sein grösstes Verbrechen ist sein Tanzstil: Peter Quill alias Star Lord tanzt in der Anfangsszene des ersten Films während eines Diebstahls zu «Come and Get Your Love». Disney

Vol. 2 beginnt mit «Mr. Blue Sky» von der Band ELO aus dem Jahr 1977. Baumwesen Groot startet einen Walkman, der mit Boxen verbunden ist, und beginnt zu tanzen, während die anderen Guardians gegen ein Riesenmonster kämpfen. Dabei achten sie darauf, dass der kleine, groovende Groot nicht verletzt wird. Die Stimmung: euphorisch und leichtsinnig.

Ein Teeage-Baumwesen, ein Walk Man und Boxen.
Legende: Am Anfang war Musik: Wenn Groot zu Beginn von «Guardians of the Galaxy Vol 3» den Stecker einsteckt, wird aus den Boxen «Mr. Blue Sky» von ELO erklingen. Disney

Die 1970er-Songs verliehen den beiden ersten Filmen einen seltsamen Retro-Groove, der auf den ersten Blick nicht zu den Aussenseitern aus allen Ecken der Galaxis passte.

Aber die alten Pophits gaben den bizarren Heldinnen und Helden auch etwas Vertrautes. Sie unterstrichen, dass die Guardians anders sind als andere Marvel-Figuren. Sie sind die amoralischen Anarchos des Superheldenuniversums, ihre Abenteuer lustiger und over the Top.

Der kosmische Walkman

Dass alte Songs zu hören sind, ist in der Geschichte verankert: Peter Quill hat die Musik mit ins All gebracht. Seine sterbende Mutter hatte ihm 1988 einen Walkman und ein Mixtape geschenkt. Kurz darauf wurde er von Ausserirdischen entführt und nahm die Musik mit.  

In Vol. 2 wird der Walkman zerstört. Aber Peter Quill erhält Ersatz: einen MP3-Player. Das gab Regisseur und Drehbuchautor James Gunn die Möglichkeit, aktuellere Musik zu benutzen.

Waschbär mit Selbstzweifel

Was verrät nun der Soundtrack von Vol. 3 über den neuen Film? Hier gilt: Welcome to the 90ies. Die melancholische Acoustic-Version des Radiohead-Songs «Creep» eröffnet den Film, der die Trilogie abschliesst. Waschbär Rocket hört ihn. «Was zum Teufel mache ich hier? Ich gehöre nicht hierher» heisst es im Refrain.

Der Song macht klar: Der dritte «Guardians of the Galaxy» ist düsterer als die Vorgänger. Der Soundtrack reicht dabei von Hardrock-Klassikern von Rainbow bis hin zu Melancho-Pop von Florence and the Machine.

Ein aufrechtstehender Waschbär in Uniform
Legende: Trauriges Tier: Waschbär Rocket hört am Anfang von Vol. 3 Radiohead. Seine Geschichte steht diesmal im Zentrum des Films. Disney

Der Plot: Peter Quill ist todtraurig, weil seine grosse Liebe Gamora sich nicht mehr an ihn erinnert. Ein Typ namens High Evolutionary versucht, die perfekte Zivilisation zu schaffen, und vernichtet jeden fehlgeschlagenen Versuch. Er will Rockets Hirn. Das müssen die Guardians verhindern.

Die Musik wird in Vol. 3 zur Botschaft des Films. Zwei Filme brauchte Peter Quill, um seiner Alien-Gang die irdische Musik näherzubringen. In Vol. 3 hört sie mittlerweile die ganze Crew. Die Songs haben sie zum Team geformt. Egal, wie brenzlig die Situation, irgendjemand startet immer den MP3-Player.

Nebula trägt den betrunkenen Star Lord.
Legende: Düsterer als die Vorgängerfilme: Nebula trägt den betrunkenen Star Lord. Disney

Am Ende des aktuellen Films erhebt Regisseur James Gunn die Popmusik zur universellen, intergalaktischen Sprache, zur verbindenden Kultur einer neu entstandenen multikulturellen Alien-Gemeinschaft. Das zu hören – und zu sehen – macht einfach Spass.

Track List des Soundtracks von «Guardians of the Galaxy Vol. 3»

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Legende: Die Kassette aus dem Film war auch das Cover des Soundtracks von «Guardians of the Galaxy: Vol.1.» (2014). Er landete auf Platz 1 der US-Albumcharts. Der Soundtrack von Vol. 2 kam auf Platz 4. Disney
  • «Creep» (Acoustic Version), Radiohead
  •  «Crazy on You», Heart
  •  «Since You Been Gone», Rainbow
  •  «In the Meantime», Spacehog
  • «Reasons», Earth, Wind & Fire
  •  «Do You Realize?», The Flaming Lips
  •  «We Care a Lot», Faith No More
  •  «Koinu no Carnival», Ehamic
  •  «I’m Always Chasing Rainbows», Alice Cooper
  •  «San Francisco», The Mowgli’s
  •  «Poor Girl», X
  • «This is the Day», The The
  •  «No Sleep Till Brooklyn», Beastie Boys
  •  «Dog Days Are Over», Florence + The Machine
  •  «Badlands», Bruce Springsteen

 

SRF 3, Donnerstag, 04.05.2023, 16:50 Uhr

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