Es gibt gefühlt unendlich viele Hollywoodfilme über haunted houses, also Spukhäuser. Klassiker wie «House on Haunted Hill» (1959) oder «Beetlejuice» (1988), aber auch neuere wie «The Conjuring»(2013) oder die «Insidious»-Filmreihe (2010 bis 2023).
Es hat seinen Grund, dass es so viele Filme gibt und immer wieder neue wie aktuell «The Haunted Mansion» hinzukommen: Haunted houses, die nur eine Aufgabe haben – nämlich zu erschrecken – sind ein Kulturgut in den USA. Es gibt tausende von ihnen.
Erste Spukhäuser während der Weltwirtschaftskrise
Mit Ticketpreisen zwischen 10 und 40 Dollar werden Millionen umgesetzt. Auch wenn es die Tradition ohne Halloween nicht geben würde: Viele haunted houses sind längst nicht mehr nur in der Halloween-Saison, also im September und Oktober, geöffnet.
Sie kamen Anfang des 20. Jahrhunderts während der Weltwirtschaftskrise auf. Weil die Halloween-Streiche vieler Jugendlicher eskalierten – Autos wurden umgeworfen oder Telefonmasten zersägt – beschlossen die Gemeinden, Attraktionen für die junge Generation zu organisieren. So entstanden die ersten Horrorhäuser.
Berühmt dank Disney
Richtig populär wurden sie, nachdem 1969 Disneyland das «Haunted Mansion» eröffnete. Es bot eine begehbare Show und eine Fahrt durch gruselige Attraktionen mit viel moderner Technik und Effekten.
Die Disneyattraktion war bereits 2003 Vorlage für die miese, aber kommerziell erfolgreiche Eddie-Murphy-Komödie «The Haunted Mansion». Unter gleichem Titel und mit gleicher Vorlage, aber anderer Geschichte, kommt jetzt der neue Geister-Lacher in die Kinos.
Die Villa des Grauens
Die Story: Gabbie zieht mit ihrem Sohn in eine alte Südstaaten-Villa am Rande von New Orleans. Blöderweise spukt es. Als die beiden aus dem Haus fliehen, stellen sie fest, dass das sinnlos ist. Die Geister folgen ihnen und zwingen sie, ins Haus zurückzukehren.
Daraufhin stellt Gabbie ein Team aus vermeintlichen Expertinnen und Experten zusammen: etwa den scheinbar exorzismuserfahrenen Priester Kent (Owen Wilson), den Grusel-Wissenschaftler Professor Davis (Danny DeVito) und Ben, ein ehemaliger Ermittler in Sachen paranormaler Vorkommnisse (LaKeith Lee Stanfield).
Viele Figuren aus der Disneyland-Attraktion
Schnell findet die Gruppe heraus: Eigentlich ist nur ein Geist im Spukhaus richtig böse. Gegen den müssen sie antreten.
Die Horrorkomödie spielt mit den Elementen der Disneyland-Attraktion. Fans werden die Bildergalerie, den Seance-Raum, den Ballsaal und Figuren wie den toten Seemann, die axtschwingende dunkle Witwe, den Hutschachtel-Geist und Madame Leota, ein schwebender Kopf in einer Kristallkugel, wiedererkennen.
Familienfreundliches Spektakel
«The Haunted Mansion» ist eine kurzweilige, aber mittelmässige Gruselkomödie, die dem Subgenre der «haunted house»-Filme nichts Neues hinzuzufügen hat.
Der Film ist nicht langweilig, aber auch nicht gruselig, er ist amüsant, aber selten witzig. Kurz gesagt: Das Geisterspektakel ist ein familienfreundliches, sehr sanftes Warm-Up fürs kommende Halloween.
Jared Leto und Jamie Lee Curtis sind in ihren Geisterkostümen nicht zu erkennen, was ihren Auftritt sinnlos macht.
Die lustigste Figur spielt Owen Wilson, weil der mal wieder eine typische Owen-Wilson-Figur abliefert: einen seltsam-schrägen Typen, der absurde Dinge tut und von sich gibt.
«The Haunted Mansion» hat eine Altersfreigabe für Kinder ab 8 Jahren.
Kinostart: 27.07.2023