2001 wird der damals 31-jährige Mohamedou Ould Slahi verhaftet. Von seinem Heimatland Mauretanien über Jordanien und Afghanistan nach Kuba gebracht und dort ins US-Gefängnis Guantanamo gesteckt.
Die US-Behörden werfen ihm vor, Al-Kaida zu unterstützen und ein Drahtzieher der Anschläge von 9/11 zu sein. Er streitet die Vorwürfe ab.
Anwältin vs. Militär
Jahre später nimmt sich die Strafverteidigerin Nancy Hollander des Falles an. Slahi sitzt noch immer ohne Anklage in Einzelhaft.
Während ihrer Recherche legt das Militär der Anwältin immer wieder Steine in den Weg. Berichte bekommt sie nur zensiert. Ihre Besuche im Gefangenenlager werden überwacht.
Und auch Mohamedou Ould Slahi scheint ihr nicht die ganze Wahrheit zu sagen.
Erst nach und nach findet die Anwältin heraus: Monatelang wurde der Gefangene gefoltert. Durch Schlafentzug, physische Gewalt, Vergewaltigung, Erniedrigung, Drohungen.
Staatlich bewilligte Folter
Die Methoden verstossen gegen die Menschenrechte, wurden von hohen US-Militärs und Politikern unter George W. Bush aber bewilligt. Mit der Begründung, dass die US-Gesetze gegen Folter in Übersee nicht gelten.
Die Anwältin will, dass diese menschenverachtenden Zustände ans Licht kommen.
14 Jahre im Gefängnis
In «The Mauritanian» wird Nancy Hollander von Jodie Foster gespielt, Mohamedou Ould Slahi von Tahar Rahim.
Der Spielfilm beruht auf dem Tagebuch des echten Mohamedou Ould Slahi. Es wurde 2015 unter dem Titel «Guantánamo Diary» veröffentlicht. Diese Version wurde vom US-Geheimdienst stark zensiert. Erst 2017 erschien eine unzensierte Version.
Bis 2016 sass Mohamedou Ould Slahi in Guantanamo. 14 Jahre lang. Obwohl ein Richter bereits 2010 seine Entlassung angeordnet hatte. Slahi gilt als meistgefolterter Mann Guantanamos.
Brief an Joe Biden
Heute sitzt er zwar nicht mehr in Haft. Er kann sein Heimatland Mauretanien aber nicht verlassen, da er seinen Pass bis jetzt nicht zurückbekommen hat. Angeklagt wurde er nie. Auch Beweise für eine Mitschuld an 9/11 wurden keine gefunden.
Im Januar 2021 schrieb er gemeinsam mit sechs anderen ehemaligen Guantanamo-Häftlingen einen offenen Brief an Joe Biden. Sie baten den US-Präsidenten darum, das Gefangenenlager zu schliessen.
Kinostart: 24. Juni 2021