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Neu im Kino «Transformers: Rise of the Beasts»: Hat der Film auch Qualitäten?

Schon der siebte «Transformers»-Film kommt ins Kino. Die meisten halten sie für Mist. Warum das zu einfach ist.

«Transformers»-Filme sind so eine Sache. Fast 5 Milliarden US-Dollar haben die bisherigen sechs Teile eingespielt. Trotz des Erfolges sagt kaum jemand etwas Positives über die Spektakel mit den Roboteraliens, die sich in Fortbewegungsmittel aller Art verwandeln können und deren guten und bösen Fraktionen sich auf der Erde bekämpfen.

Ein Roboter hängt an einem VW-Bus.
Legende: Zwei Autobots in Aktion: Einer in seiner Robotergestalt, einer transformiert als VW-Bus. Warner Bros.

Die Filme für blöd zu erklären, ist zu einfach. «Transformers» sind ein «Guilty Pleasure». Es gibt Qualitäten. Die hängen nur von der Perspektive ab.

Vernichtungsorgien in Perfektion

Erst zum Offensichtlichen. Da wird die Lust am Zerstören zelebriert. Die Vernichtung von Gebäuden und Maschinen steht im Zentrum.

Teil 3, «Dark of The Moon» (2011), ist in dieser Hinsicht ein kleines Meisterwerk. Michael Bay, Regisseur der ersten fünf Filme, bringt seine Vernichtungsorgie in Sachen Inszenierung, Special Effects und Ton zur Perfektion.

Kampfszene in einer Grossstadt-
Legende: In Teil 3 wird beim Kampf von Autobots und Menschen gegen die bösen Decepticons Chicago vernichtet. Warner Bros

Und wie sieht es beim neusten Film aus? «Rise of the Beasts» erreicht bei der Zerstörungslust keinen Höhepunkt. Es wird viel gekämpft, aber nicht in urbanen Gebieten.

Simple Geschichten, mit einer Ausnahme

Über die Qualität der Geschichten in «Transformers»-Filmen zu urteilen, scheint gewagt. In den konfusen Storys wird meistens um irgendein Ding gekämpft, das irgendetwas auslöst, was total weltbewegend ist.

Aber es gibt eine Ausnahme: In «Bumblebee» (2018) wurde auf die Figuren gesetzt.

Ein Transformer richtet das Haar eines Mädchens.
Legende: Die Freundschaft zwischen Charlie und dem dem titelgebenden Autobot stand im Zentrum von «Bumblebee» Warner Bros.

Der Film spielt 1987. Nicht der ewige Kampf der Roboteraliens steht im Vordergrund, sondern die 18-jährige Charlie. Sie trauert um ihren Vater, den neuen Freund der Mutter hasst sie. Zum Geburtstag erhält sie einen VW-Käfer geschenkt, hinter dem sich der Titelheld verbirgt. Der Beginn einer wunderbaren Freundschaft. 

Der Film beweist: Man kann aus den Roboteraliens mehr herausholen, als man denkt.

Ein affenähnlicher Roboter
Legende: Eine neue Figur in «Rise of The Beasts»: Optimus Primal, Anführer der Maximals, die sich Tierwesen transformieren können. Warner Bros.

Die übliche Kost

«Rise of the Beasts» spielt 1994 und versucht «Bumblebee»-Ansätzen zu folgen. Für 15 Minuten. Dann ist es doch wieder die Sache mit dem Ding. Das heisst hier Trans-Warp-Schlüssel und wird von guten Autobots gesucht, um nach Hause zu kommen.

Die bösen Terrorcons möchten damit Planetenfresser Unicron auf die Erde holen, was tierähnliche Maximals verhindern wollen.

Sprich: Fans kriegen die übliche Kost verabreicht. Immerhin mit einem coolen 1990er-Hip-Hop-Soundtrack gewürzt.

Zwei erschreckte Menschen.
Legende: In die Schlüssel-Suche werden die Museums-Praktikantin Elena (Dominique Fishback) und der Ex-Soldat Noah (Anthony Ramos Martinez) und verwickelt. Warner Bros.

Was die Franchise besonders macht, ist der film- und kulturpolitische Impact.

Transformers erobern China

Hollywood möchte, dass seine Filme auch im riesigen Filmland China viel Geld einspielen. Mit den «Transformer»-Filmen ist das gelungen. Die Teile 4 bis 6 liefen in China besser als in den USA.

Transformers in China

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In China gibt es eine starke Fanbase für die Transformers.

Sie sind populär, weil in den 1980ern und 1990ern die Zeichentrickserie zu sehen war und seit 1989 auch die Spielzeuge verkauft wurden.

Unter den Top 20 der erfolgreichsten ausländischen Filme in China finden sich zwei Transformer-Filme, nämlich die Teile 4 und 5.

«Age of Extinction» spielte in China über 300 Millionen Dollar, in den USA knapp 250 Millionen.

«Last Knight» (2017), der fünfte Teil, spielte in China 228 Mio. ein, in den USA nur 130,1 Mio.

Teil 6, «Bumblebee», machte 127, 1 Millionen in den USA, 170 in China.

Der vierte Teil, «Age of Extinction» (2014), war für den chinesischen Markt gemacht. Das letzte Drittel des Films spielte in Hongkong. Und es war nicht wie üblich die US-Armee, die zur Rettung herbeieilte, sondern die Volksbefreiungsarmee.

Die alte Weltpolizei wird von der neuen abgelöst – so konnte man die Szene interpretieren. Das ist bemerkenswert, weil die Filme zuvor das US-Militär hochleben liessen.

Eine skeptische schauende Chinesin.
Legende: Die bekannte chinesische Sängerin und Schauspielerin Li Bingbing spielte 2014 in «Transformers: Age of Extinction» mit. Chinesische Nebendarsteller wurden durch einen TV-Wettbewerb des China Movie Channel gecastet. Warner Bros.

Auch mit «Rise of the Beasts» haben die Produzenten den asiatischen Markt im Auge, auch wenn der Film komplett auf dem amerikanischen Kontinent spielt. Die Weltpremiere war in Singapur, die chinesische Anfang Juni in Peking.

Transformers Statuen werden von Passanten fotografiert.
Legende: Optimus Primal und Optimus Prime aus «Transformers: Rise of the Beasts» dieser Tage im Geschäftsviertel von Sanlitun in Peking. IMAGO / VCG

Die «Transformers» sind ein Stück Popkultur geworden, das seit den 1980ern als Spielzeug, Comic, Game, Film und Serie existiert und bei dem es unverhohlen um Geld und Sensation geht. In absehbarer Zeit wird es nicht verschwinden.  

Radio SRF3, 08.06, 16:50 Uhr

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