Darum geht es
Der kleine Saroo sucht eines Nachts verzweifelt nach seinem grossen Bruder Guddu. Er steigt in einen leeren Zug. Dort beschliesst der Junge, auf Guddu zu warten, und nickt ein. Als der Fünfjährige aufwacht, befindet er sich in der 1600 Kilometer entfernten ostindischen Millionenmetropole Kalkutta.
Wochenlang treibt er sich als Bettler auf der Strasse herum, bis er in einem Waisenhaus landet. Das liebevolle und wohlhabende Paar Sue (Nicole Kidman) und John Brierley (David Wenham) aus Australien adoptiert den Jungen. Zwanzig Jahre später versucht Saroo (Dev Patel), sein Heimatdorf in Indien ausfindig zu machen.
Schluchzen erlaubt
Nichts für schwache Nerven. Die herzzerreissende Story – in Verbindung mit der melancholischen Musik und den kraftvollen Aufnahmen – lässt einem die Tränen hochkommen. Wer nahe am Wasser gebaut ist, wird 120 Minuten lang glänzende Augen haben.
«Lion» ist ein traurig-schönes Märchen, das durch zwei gänzlich verschiedene Welten führt: Indien und Tasmanien. Der Film basiert auf dem Roman «A Long Way Home» von Saroo Brierley, in dem der Autor seine unglaubliche Lebensgeschichte niederschrieb.
Duell der Nebenrollen
Der britische Schauspieler Dev Patel schaffte seinen internationalen Durchbruch mit dem Drama «Slumdog Millionaire» (2008). Für ihn ist es die erste Oscar-Nomination. Nicole Kidman hingegen war schon viermal nominiert. 2003 gewann sie ihn für ihre Rolle als Virginia Woolf als beste Darstellerin. Am 26. Februar wissen wir, wer von den beiden den Preis nach Hause nehmen kann. Dann findet zum 89. Mal die Oscarverleihung statt.
Kinostart: 16. Februar