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Eine Aufnahme von Reitman vor einer Filmkamera.
Legende: Ivan Reitman 1986 am Set von «Legal Eagles» («Staatsanwälte küsst man nicht») mit Debra Winger und Robert Redford in den Hauptrollen. IMAGO / Everett Collection

Regisseur Ivan Reitman ist tot Seine Komödien prägten eine ganze Generation

«Ghostbusters», «Twins» oder «Kindergarten Cop» – Ivan Reitmans Komödien prägten eine ganze Generation: Nun ist der Regisseur im Alter von 75 Jahren gestorben.

Dieser Mann war für den Humor einer ganzen Generation prägend. Zugegeben: Der Humor war eher flach und überdreht. Aber Ivan Reitman drehte nun mal Komödien in den 80er-Jahren, als Geblödel wie «Die nackte Kanone» oder «Police Academy» die Massstäbe des Humors waren.

Dabei beherrschte Reitman sowohl als Produzent als auch als Regisseur die Gratwanderung zwischen Infantilität und feinem Humor. «Twins» etwa ist ein etwas überkandidelter Film über ein Zwillingspaar, bestehend aus Arnold Schwarzenegger – gross, muskulös, dichtes Haar – und Danny DeVito – klein, dicklich, Halbglatze. Klingt albern? Sollte es auch sein.

Ein Foto von DeVito und Schwarzenegger in den gleichen Hemden und Posen.
Legende: Da kommt Nostalgie auf: DeVito und Schwarzenegger als Zwillinge im Partnerlook in «Twins» (1988). IMAGO / Everett Collection

Grosse Namen, grosse Karrieren

Dass Reitman anders konnte, bewies er mit feinen Komödien wie «Dave» mit Kevin Kline, in der ein Double des US-Präsidenten plötzlich tatsächlich dessen Job übernehmen muss.

Reitmans Vermächtnis umfasst mehr als harmlose Komödien wie «Kindergarten Cop» oder «Sechs Tage, sieben Nächte». Als Produzent des Kult-Films «National Lampoon’s Animal House» (1978) startete Reitman etwa die Spielfilm-Karriere des späteren «Blues Brother» John Belushi.

Drei Geisterjäger in ihren typischen Uniformen.
Legende: Oft kopiert, nie erreicht: Der Original-Ghostbuster-Film mit Bill Murray, Harold Ramis und Dan Aykroyd aus dem Jahr 1984. Imago/Columbia Pictures

Schöpfer des Kult-Films «Ghostbusters»

Reitmans grösster Erfolg war «Ghostbusters – Die Geisterjäger», der 1984 in die Kinos kam. Die Gruselkomödie spülte weltweit knapp 300 Millionen US-Dollar in die Kinokassen und wurde für zwei Oscars nominiert.

Reitman war ab 1976 mit der Schauspielerin Geneviève Robert verheiratet und hatte drei Kinder. Sein Sohn Jason Reitman ist Regisseur («Juno»), seine Tochter Catherine Reitman («Working Moms») Schauspielerin. Im vergangenen Jahr hatte Jason Reitman mit «Ghostbusters: Afterlife» eine weitere Fortsetzung der Blockbuster-Reihe ins Kino gebracht. Produzent war sein Vater Ivan Reitman.

Fortsetzung von «Twins» geplant

33 Jahren nach dem Erscheinen von «Twins» hatte Ivan Reitman auch für die Zwillingskomödie eine Fortsetzung geplant. Der Titel stand schon fest: «Triplets» (Drillinge), mit Schwarzenegger, DeVito und Comedian Tracy Morgan als verschollenem Drilling. Ivan Reitman war Produzent des Films und als Regisseur vorgesehen. Die Dreharbeiten hätten im März anfangen sollen.

Ivan Reitmans Tod kommt unerwartet, wie seine Kinder in einer offiziellen Mitteilung bestätigen: Unsere Familie trauert über den unerwarteten Verlust eines Ehemannes, Vaters und Grossvaters, der uns gelehrt hat, stets nach der Magie im Leben zu suchen.» Regisseur Judd Apatow bezeichnete Reitman als «eine echte Legende». Er habe «alles beeinflusst, was wir an Komödien so lieben».

Radio SRF 2 Kultur, Kultur-Nachrichten, 14.2.2022, 16.30 Uhr

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