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Schweizer Filmpreis Ein computeranimiertes Geduldspiel mit Katze und Goldfisch

Isabelle Favez ist eine von drei Nominierten für den Schweizer Filmpreis in der Kategorie Animationsfilm. Die 40-jährige Bernerin musste lange auf Anerkennung warten. Ihr Film «Message dans l’air» ist eine Liebesgeschichte über eine Katze und einen Goldfisch. Eine verzwickte Story, die begeistert.

Wenn sie an der Nähmaschine sitzt und Kleider schneidert, muss sie bei jedem Schritt genau überlegen. «Zweimal denken, einmal zuschneiden», meint die Animationsfilmerin Isabelle Favez lakonisch. Denn wenn man es verbissen mache, dann komme man beim Nähen nicht sehr weit: «Was zugeschnitten ist, ist zugeschnitten.»

Im Pyjama zur Arbeit

Arbeitet an liebsten morgens bei Kaffee und Joghurt an ihren Filmideen: Isabella Favez.
Legende: Arbeitet an liebsten morgens bei Kaffee und Joghurt an ihren Filmideen: Isabella Favez. SRF

Die Geduld, sich jeden Arbeitsschritt genau zu überlegen, hat Isabelle Favez nur bei ihrem Hobby, dem Nähen. Wenn sie hingegen am Computer sitzt und an ihren Filmen tüftelt, drückt Isabelle Favez oft «Contol Z». Macht am Computer alles wieder rückgängig, setzte Schnitt für Schnitt wieder neu.

Sie arbeitete rund 13 Monate am siebenminütigen Animationsfilm «Message Dans L’Air», der jetzt für einen Schweizer Fimpreis nominiert ist. Am liebsten im Pyjama am Schreibtisch, mit Kaffee und Mocca-Joghurt.

«Message Dans L’Air», Favez' persönliches Geduldspiel, ist eigentlich eine Liebesgeschichte: Eine Katze klaut einen Goldfisch. Das führt zwar zu allerlei Verwicklungen, endet aber mit einer Romanze zwischen der Besitzerin der Katze und dem Besitzer des Goldfisches.

Eine zentrale Rolle bei der Verkupplung spielt eine Brieftaube ̶ auch Isabelle Favez‘ Inspiration für das Projekt. Das Material, die Falttechnik, waren ersten Elemente für die spätere Filmidee. Also faltete sie Hunderte dieser Papiertauben. Noch heute kann sie das im Schlaf.

Viel Aufwand für kurze Filme

Der Aufwand für Animationsfilme ist enorm. Isabelle Favez macht zudem am liebsten alles selber: die Figuren entwickeln, ein Storyboard zeichnen und dann jede Bewegung am Computer animieren. Die Bernerin liebt diese monatelange Arbeit am Computer. Sie ist eine Stubenhockerin, das gibt sie unumwunden zu.

Wenn Favez an einem Film arbeitet, ist sie auf Filmförderung und Stiftungsgelder angewiesen. Umso mehr freut sie sich deshalb über ihre Nomination für den Schweizer Filmpreis – und die 10‘000 Franken, die mit der Nomination einhergehen. Ausserdem arbeitet die Filmemacherin bereits an ihrem nächsten Film. Dabei geht es erneut um Tiere, diesmal um einen Pinguin.

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