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Bühne mit Frau im Hosenanzug und nackten Tänzerinnen im Bananenröckchen.
Legende: It‘s Showtime! Berlin in den Goldenen 20ern. SRF

Serientipp «Babylon Berlin»: Die Metropole zwischen Erschöpfung und Ekstase

Ein Politiker wird mit einem Sexfilm erpresst. Kommissar Rath soll ihn aufspüren und vernichten – findet aber viel mehr.

Darum geht es

«Atmen Sie ganz ruhig ... ein und auch aus. Versuchen Sie nicht, Ihre Gedanken zu ordnen. Lassen Sie sie einfach los.» Eine Stimme spricht in hypnotischem Ton. Schwarzes Bild. Wer hier redet, sieht man nicht.

So beginnt «Babylon Berlin», eine Serie auf die man lange gewartet hat. Die teuerste deutsche TV-Produktion aller Zeiten spielt einige Jahre vor der Machtergreifung der Nazis: In der sagenumwobenen Weimarer Republik, als die Demokratie kurz erblühte.

«Babylon Berlin» erzählt verschiedene Geschichten parallel. Geschichten, die mit der Zeit zu einer grossen Kriminalgeschichte zusammenfinden. Da ist einerseits Gereon Rath: Ein kaputter Kölner Kommissar, der 1929 in die pulsierende Metropole kommt, um einen Pornoring der Berliner Mafia auszuheben. Im Zuge dessen soll er einen ominösen Sexfilm finden und vernichten.

Die Serie schildert aber auch das Dasein von Charlotte Ritter, die mit ihrer Familie am Existenzminimum lebt. Soeben konnte sie sich einen Job im Polizeipräsidium ergattern. Parallel dazu sehen wir immer wieder einen Zug aus Istanbul, in dem verbotene Substanzen geschmuggelt werden sollen.

Der Appeal

Ein säuerlicher Geruch liegt in der Luft. Es ist Angstschweiss. Darunter mischt sich eine schweflig-ammoniakartige Ausdünstung. Der zitternde Körper von Kommissar Rath liegt am Boden der Herrentoilette. Kurz zuvor hat sich vor seinen Augen ein Mann beim Verhör das Hirn weggepustet. Zu viel für die Nerven des Kriegsveteranen.

Zum stinkend-schweissigen Geruch gesellt sich ein scharfer, bitterer Morphium-Geschmack. Tropfen für Tropfen sorgt das Gift im Mund von Rath für ein wohlig-weiches Wattebausch-Gefühl. Und gibt dem Flattermann wieder Kontrolle über seinen Körper.

Was man wissen sollte

«Babylon Berlin» ist die deutsche Serie der Superlative: Mit 40 Millionen Euro handelt es sich nicht nur um die teuerste deutsche TV-Produktion. Es ist auch die erste Kooperation eines öffentlich-rechtlichen Senders mit einem Privaten. Gefilmt wurde an 180 Tagen an 300 verschiedenen Drehorten mit 5000 Komparsen und einer 8000 Quadratmeter grossen Aussenkulisse.

Die Drehbücher der ersten zwei Staffeln basieren auf dem Kriminalroman «Der nasse Fisch» von Volker Kutscher, der 2008 erschien. Die Serie ist ein Verkaufsschlager und wurde in fast alle Länder Europas und nach Nordamerika verkauft.

Wer die Serie gucken sollte

«Babylon Berlin» ist für Leute, die…

  • kaputte Menschen ins Herz schliessen können.
  • sich auch deutsche Geschichtsserien anschauen, in denen es nicht um Nazis, Faschismus oder den Holocaust geht.
  • sich gerne in die Goldenen 20er zurückversetzen und es erfrischend finden, dabei für einmal keine Schwarzweiss-Bilder zu sehen.
  • unverbrauchte Gesichter mögen.
  • auf Geschichten mit grossen Handlungsbögen stehen.
  • bei Buchverfilmungen nicht gleich wegzappen.

Die Folgen auf SRF zwei im Überblick:

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  • Folgen 1-3 : Sonntag, 30.09.18, ab 20.05 Uhr
  • Folgen 4-6 : Freitag, 05.10.18, ab 20.10 Uhr
  • Folgen 7-8 : Dienstag, 09.10.2018, ab 20.10 Uhr
  • Folgen 9-10 : Dienstag, 16.10.18, ab 20.10 Uhr
  • Folgen 11-12 : Montag, 22.10.18, ab 23.00 Uhr
  • Folgen 13-14 : Montag, 29.10.18, ab 23.00 Uhr
  • Folgen 15-16 : Montag, 05.11.18, ab 23.00 Uhr.

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