Petra Volpe, Regisseurin («Die göttliche Ordnung»)
Unvergesslich: Ich war mit 16 oder 17 das erste Mal in Solothurn. Mein Vater ist italienischer Migrant, meine Mutter Sekretärin: Damals wusste ich überhaupt nicht, dass ich jemals Filme machen würde. Ich war einfach fasziniert von der Kraft, die Geschichten haben können.
Unübertroffen: Der erste Schweizer Film, den ich wahrgenommen habe, war «Schweizermacher». Ich habe sogar eine Zeitlang Realität und Film vermischt: Ich dachte, die seien auch zu uns gekommen und wir hätten uns anständig anziehen sollen. Einen starken visuellen Eindruck hinterlassen hat bei mir auch «Höhenfeuer».
Samuel Schmid, Alt-Bundesrat
Unvergesslich: Ich hatte einmal die Ehre, hier eine Rede zu halten. Seither werde ich zur Eröffnung eingeladen und sehe in der Regel immer ansprechende Filme. Aber ich kann mich an einen erinnern, von dem niemand so genau wusste, was das jetzt sein soll. Der Film hat dann auch keine Schlagzeilen gemacht.
Unübertroffen: Hier in Solothurn war die zweite «Dällebach Kari»-Verfilmung speziell. Ich hatte den Eindruck, er sei feiner gemacht als der erste. Allerdings sprachen die Berner nicht immer ein reines Berndeutsch. Aber das haben wahrscheinlich nur die Berner gehört.
Simonetta Sommaruga, Bundesrätin
Unvergesslich: Der heutige Abend ist so grossartig, dass ich mich nicht lange zurück erinnern muss. «Die göttliche Ordnung» – und dass die beiden Frauen da waren, die zu den ersten gehörten, die nach der Einführung des Frauenstimmrechts im Nationalrat Einsitz nahmen: Das ist einmalig.
Unübertroffen: Zuletzt haben mir «Der Verdingbub» und «Der Kreis» besonders Eindruck gemacht. Es ist wichtig, zwischendurch an die Schattenseiten unseres Landes erinnert zu werden.
Ivan Madeo, Filmproduzent («Der Kreis»)
Unvergesslich: Ich habe in meinen Anfängen in Solothurn mit einem Kurzfilm einen Nachwuchspreis gewonnen. Später war ich Jury-Mitglied der Upcoming Talents Awards. Solothurn für mich ein Ort geblieben, an dem man neue Talente entdeckt.
Unübertroffen: Der erste Film, den ich bewusst als Schweizer Film wahrgenommen, war «Schweizermacher». «Schweizermacher» hat mich zum Schweizer Filmemacher gemacht.
Stefan Haupt, Regisseur («Finsteres Glück»)
Unvergesslich: Ich habe mir in Solothurn «Noah & der Cowboy» angeschaut. Danach sind mein Bruder und ich zu Regisseur Felix Tissi hingegangen, um ihm zu gratulieren. Ich war dann einen Tag lang wie auf Wolken, weil ich mit einem Regisseur gesprochen habe.
Unübertroffen: Als Kind waren mir «Ueli der Knecht» und «Ueli der Pächter» wichtig. Später «Höhenfeuer» und Reisen ins «Landesinnere», der Dokumentarfilm von Matthias von Gunten. Plötzlich war unsere Welt im Film – in unserem Dialekt: Das gefiel mir wahnsinnig gut.
Res Strehle, Journalist und Autor
Unvergesslich: Ich war vor 30 Jahren mit einem eigenen Dokumentarfilm in Solothurn – übe die erste AHV-Generation. Mein Kollege, der Regie führte, hatte Angst, wir könnten uns blamieren. Ich habe natürlich Lehrgeld bezahlt. Es blieb dann auch mein letzter Film.
Unübertroffen: Für meine Generation waren die Westschweizer prägend: Claude Goretta, Alain Tanner, Michel Sutter. Auch Fredi M. Murer. Kurt Gloor. Die Schweiz war immer stark im Dokumentarfilm. Da sind sie Weltklasse.
Micha Lewinsky, Regisseur («Nichts passiert»)
Unvergesslich: Ich habe in Solothurn, da war ich noch recht jung, was mich entschuldigt, zum ersten Mal einen Film von Christoph Schaub gesehen. Er hatte, obwohl er selber noch blutjung war, schon eine Retrospektive. Da ich habe gedacht: Der Schaub wäre doch noch etwas für das Drehbuch, das ich damals geschrieben habe. So entstand «Sternenberg» – und es war der Anfang einer wundervollen Freundschaft.
Unübertroffen: «Die göttliche Ordnung» hat das Zeug dazu, zu einem meiner Schweizer Lieblingsfilme zu werden. Weil er das macht, von dem ich immer glaube, das könnte der Schweizer Film auch: Er ist gescheit, unterhaltend und hat all das, was diese schwedischen und dänischen Filme, von denen wir immer sagen: Warum können wir Schweizer das nicht?