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Trailerkritik Ein erster Blick auf den grossen Auftritt von «Wonder Woman»

Ein kritischer Blick auf Trailer, die cineastischen Appetitmacher – mit einem Augenzwinkern. Diesmal: «Wonder Woman».

Was bekommt man im Trailer zu sehen?

Eine triefende Schönheit im trendigen Amazonen-Wams entdeckt an einem Paradiesstrand zum ersten Mal in ihrem Leben einen Mann, einen bewusstlos angeschwemmten GI in Fliegeruniform.

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Sie nimmt Abschied von ihrer Mutter, der Stammeskönigin, und folgt dem US-Soldaten in den mörderischen Krieg, den die Menschen gerade gegeneinander führen.

Die Ähnlichkeit mit Szenerien des 2. Weltkrieges, wie wir sie aus Dokumentar- und Spielfilmen kennen, ist natürlich kein Zufall. In einem gemütlich wirkenden Lagerzelt erklärt die jungfräuliche Heldin dem staunenden Beau in der Bomberjacke, sie habe keinen Vater.

Gott Zeus höchstselbst habe sie zum Leben erweckt, und tatsächlich gibt sie mit Schwert und Pfeilbogen, mit Goldpeitsche und Abwehrschild auf allen erdenklichen Schlachtfeldern schon bald schwungvolle Kostproben ihrer göttlichen Kräfte. Ob Mörsergranaten oder Maschinengewehrsalven – nichts kann der mythischen Kriegsprinzessin mit der wallenden Mähne etwas anhaben.

Während sie feindliche Soldaten der Achsenmächte reihenweise umnietet, kriegt sie nicht eine Schramme ab, das schussfeste Mieder sitzt, das Make-up hält.

Wonder Woman

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Wonder Woman ist die dienstälteste Superheldin. Sie erschien 1941 im DC-Comics-Verlag drei Jahre nach Superman. Zu Beginn eine Nazis jagende Amazone wurde sie später zur Halbgöttin im Olymp. Mitte der 1970er-Jahre erreichte eine TV-Serie Kultstatus. 2009 erschien ein Zeichentrickfilm.

Wiedersehen macht Freude

Spätestens jetzt erkennen wir sie wieder, erinnern uns an die streitbare Dame im sexy Stahlplattenkorsett im Film «Batman v Superman», wie sie den beiden Superhelden gegen das strahlenspeiende Trampelmonster elegant, aber auch energisch aus der Patsche half.

Schauspielerin Gal Gadot hat ihre Sache damals offensichtlich so gut gemacht, dass sie jetzt ihren ganz eigenen Kinostreifen erhält.

Tolle Heldin, und feministisch noch dazu

Der Trailer verspricht nicht nur ein freudiges Wiedersehen mit Batmans und Supermans «sister in arms», sondern geradezu eine Ode an die weibliche Schlagfertigkeit.

Denn zum Schluss belehrt uns Prinzessin Diana – ganz in 1940er-Jahre-Zivil diesmal – dass der Beruf einer Privatsekretärin in ihrer Heimat schlicht Sklaverei genannt wird. Das macht dann definitiv Lust auf die volle Ladung.

«Wonder Woman» kommt am 15. Juni in die Kinos. Der besprochene Trailer ist vom 12. August 2016.

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